Kultur: St. Pölten: Kunst verhilft Stadt zu neuem Leben

15 Sep 2024

Kultur

Das „Tangente“-Festival für zeitgenössische Kunst nimmt sich auch der Belebung St. Pöltens an. Ab sofort werden etwa leere Schaukästen mit Kunst gefüllt. Zudem soll eine für das Festival eingerichtete Fußgängerzone auch danach noch Begegnungszone bleiben.

St. Pölten - Figure 1
Foto ORF NÖ

Online seit gestern, 9.19 Uhr

Die Stadt-Galerie umfasst in Summe 22 Schaukästen, Schaufenster, Vitrinen und leerstehende Geschäftslokale quer durch die St. Pöltner Innenstadt, die im Zuge eines Spaziergangs besucht werden können. Sie zieht sich von der Linzer Straße über die Rathausgasse bis in die Wiener Straße und zum Herrenhof.

Bis 6. Oktober präsentieren dort lokale und überregionale Künstlerinnen und Künstler Arbeiten zu den inhaltlichen Säulen des „Tangente“-Festivals: Ökologie, Erinnerung und Demokratie. Die Mitwirkenden wurden im Rahmen eines Open Calls von einer Jury ausgewählt.

Schaufenster als Spiegel in die Welt

Das Ziel des Projektes war laut eigener Auskunft, die leerstehenden Flächen mit neuem Leben zu füllen und Impulse im öffentlichen Raum zu setzen. Die an den 22 Orten ausgestellten Arbeiten entstammen verschiedenen Bereichen der Bildenden Kunst sowie Arbeiten mit Text, Sound oder Video.

Insgesamt 22 Künstlerinnen und Künstler nehmen teil. Zu sehen sind viele Fotografien – z.B. von Jürgen Völkl

Dem Thema Erinnerung etwa widmet sich Jürgen Völkl in seiner künstlerischen Praxis (s. Bild oben). Der Sankt Pöltner, der auf künstlerische Fotografie spezialisiert ist, setzt zudem auf zeitversetzte Video-Feeds, die zur Untersuchung von verzerrter Realität auffordern und zu Lehren aus der Vergangenheit anregen sollen.

Eine Frau, die sich in und um St. Pölten bereits seit langem einen Namen gemacht hat, ist Rita Newman. Die Fotografin, die auch an der Fachhochschule St. Pölten unterrichtet, widmet sich besonders aktuellen Fragen, die durch Künstliche Intelligenz aufgeworfen werden.

Linzer Straße: Aus Fußgängerzone wird Begegnungszone

Im Zuge des Festivals „Tangente" wurde bereits im Frühjahr eine neue Fußgängerzone im Bereich der Linzer Straße eingerichtet. Bis zuletzt blieb unklar, ob diese auch nach dem Festivalende Ende Oktober beibehalten wird (s. Bild ganz oben).

Wie die Stadt am Freitag mitteilte, werde das Konzept zumindest zum Teil erhalten bleiben: allerdings als Begegnungszone und nicht mehr als reine Fußgängerzone. Damit sind Autos und Fahrräder künftig wieder erlaubt, aber gleichberechtigt mit Fußgängerinnen und Fußgängern.

Dies betrifft den gesamten Straßenraum der Linzer Straße ab der Schneckgasse, die Prandtauerstraße und die Hessstraße bis zum Roßmarkt. Die bestehende Einbahnregelung für Kraftfahrzeuge wird gleich bleiben, mit Fahrrädern darf künftig auch gegen die Einbahn gefahren werden. Wie schon vor der Umwandlung zur Fußgängerzone werden Ladezonen und Behinderten-Stellplätze wieder hergestellt und es wird auch weitere markierte Stellplätze geben. Erhalten bleiben auch die zuletzt geschaffenen Stellplätze für einspurige Kraftfahrzeuge in der Hessstraße.

„Wir haben die bestehende Situation evaluiert und die Erkenntnisse als Grundlage für die Entscheidung zur weiteren Zukunft herangezogen. Eine Begegnungszone erfüllt im Wesentlichen alle Ansprüche, die von den verschiedensten Seiten an diesen konkreten Straßenraum gestellt werden", so St. Pöltens Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ). Gelten soll die neue Regelung ab dem 21. Oktober.

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