SKN-Nullnummer zum Tanrivermis-Einstand

3 Stunden vor

Leo Krasniqi (r.) und seine St. Pöltner kamen gegen Liefering nicht über ein 0:0 hinaus.

St. Pölten – Liefering - Figure 1
Foto NÖN.at

Foto: Wolfgang Wallner

Der SKN St. Pölten wusste beim ersten Auftritt unter Neo-Trainer Tugberk Tanrivermis durchaus zu überzeugen, der Ball wollte aber nicht über die Linie. Chancen hätte es gegen die Jungbullen aus Liefering genug gegeben.

SKN St. Pölten - FC Liefering 0:0. Spiel eins unter dem neuen Cheftrainer Tugberk Tanrivermis. Wie wichtigsten Fragen vor dem Anpfiff: In welchem System wird der Türke seine Elf aufs Feld schicken und wie wird sie aussehen? Allzu viel änderte „TT“ – so wird der neue SKN-Trainer genannt – nicht. Die Wölfe liefen im 4-3-3 auf und auch beim Personal gab’s kaum Überraschendes. Innenverteidiger Sondre Skogen ersetzte den verletzten Sebastian Bauer und auf dem rechten Flügel durfte Winfred Amoah ran.

Harakate mit der ersten Chance

Der SKN legte durchaus ambitioniert los. Die Kugel wanderte in den ersten Minuten bedeutend schneller in die Offensive, als es zumeist in der Gitsov-Ära der Fall war. Die erste Chance ließ nicht lange auf sich warten: Ramiz Harakate setzte sich entschlossen durch, verzog seinen Linksschuss aber aus guter Position am langen Eck vorbei (4. Minute).

Beide Teams verfolgten denselben Ansatz – intensives Pressing und im Ballbesitz die Bälle ohne viele Umwege Richtung letzte Verteidigungslinie des Gegners bringen. Das Ergebnis? War mitunter wild. Zu klaren Abschlüssen sollte es lange nicht reichen.

Liefering übernimmt Mitte der ersten Halbzeit das Kommando

Erst in der 31. Minute wurde es gefährlich und zwar auf Seiten der Lieferinger. Valentin Sulzbauer verschaffte sich nach einem Einwurf mit einer schönen Körperfinte Raum, zog in den Strafraum fand aber aus spitzem Winkel seinen Meister in SKN-Keeper Tom Hülsmann.

Der durchaus greifbare Anfangselan der Wölfe war nach einer halben Stunde längst verflogen. Liefering diktierte von Minute zu Minute mehr das Geschehen und kam in der 38. Minute zur nächsten Chance. Wieder kam der SKN im Spielaufbau nicht weit, nach einem hohen Ballgewinn der Lieferinger ging es schnell über die rechte Seite, Oliver Lukic setzte die Kugel am kurzen Eck aber neben das SKN-Tor.

Auch bei einem Eckball kurz vor der Pause brannte es im SKN-Strafraum lichterloh, der aufgerückte Okoh setzte den Ball aber aus kurzer Distanz neben das Tor. Mit dem Unentschieden zur Pause konnten die Wölfe also gut leben.

SKN steigert sich nach der Pause

Die Halbzeit tat den St. Pöltnern gut. Die Wölfe waren wieder sauberer im Anlaufen und erzwangen ihrerseits Ballgewinne tief in der Hälfte der Jungwölfe. In der 57. Minute hätten sie sich beinahe belohnt: Paugain und Amoah spielten sich über den rechten Flügel gut durch, Stolt drehte sich am Sechzehner gut auf, schoss den Ball aber drüber – die bislang beste SKN-Chance.

In der 65. Minute fuhren die Lieferinger den ersten gefährlichen Konter in der zweiten Halbzeit. Lukic fand mit seinem Stangelpass aber Stürmer Reischl nicht. Noch größer war die Chance der Jungwölfe in Führung zu gehen in der 77. Minute: Philipp Verhounig kam am Fünfer frei zum Kopfball, setzte die Kugel aber über den SKN-Kasten.

Großchancen am Ende nicht genutzt

Aber auch die St. Pöltner hatten ihren Matchball. Und zwar in doppelter Ausführung. In der 84. Minute tankte sich Linksverteidiger Dirk Carlson durch und spielte den Ball scharf ins Zentrum, wo mit Stolt und Kirejczyk aber gleich beide SKN-Stürmer hauchzart verpassten. In der 90. Minute brannte es nach einer Messerer-Hereingabe im Lieferinger Strafraum, Stolt brachte den Ball aber aus kurzer Distanz nicht an Keeper Zawieschitzky vorbei.

Am Ende hätten sich die St. Pöltner den Sieg durchaus verdient gehabt. Auffällig: St. Pölten spielte mit weitaus offenerem Visier, als sie das noch vor einigen Wochen taten. Für den entscheidenden Treffer reichte es aber nicht. Vielleicht auch, weil der weitaus aufwändigere Spielstil Körner kostete, die beim Finalisieren der Torchancen fehlten.

Stimmen zum Spiel

SKN-Sportdirektor Christoph Freitag: „Das war eine extrem intensive Partie. In Summe waren wir über 90 Minuten sicher die bessere Mannschaft, das Tor hat halt gefehlt. Positiv war, dass wir das Tempo über die gesamte Spielzeit haben gehen können. Vielleicht hatten wir zu wenig ruhigen Ballbesitz. Das war aber natürlich auch Liefering geschuldet. Man weiß ja, wie sie spielen.“

SKN-Trainer Tugberk Tanrivermis: „Wir sind gut ins Spiel gestartet und haben in den ersten 20 Minuten genau das gespielt, was wir wollten. Danach haben wir im Spielaufbau zu viel Risiko genommen. Dadurch haben wir im Zentrum die Kontrolle verloren. Nach der Pause war das wieder besser. Am Ende hat nur das Tor gefehlt. Wir werden das schaffen. Ich bin extrem positiv. Danke auch an die Fans, die uns super unterstützt haben.“

Statistik

SKN ST. PÖLTEN – FC LIEFERING 0:0.

St. Pölten: Hülsmann; Paugain, Skogen, Thesker, Carlson; Krasniqi, Stendera (81. Messerer9; Amoah (66. Kirejczyk), Just (76. Ritzmaier), Harakate; Stolt.

Liefering: Zawieschitzky; Okoh, Schuster, Mellberg, Brandtner (80. Rackl); Bendra (89. Trummer), Paumgartner, Sulzbacher; Lukic (70. Jano); Reischl (70. Adejenugure), Verhounig.

Wiener Neustadt Ergo-Arena, 350 Zuschauer, SR Bosnjak.

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