Dritter Testflug: SpaceX meldet Verlust von „Starship“
Dritter Testflug
Auch der dritte Testflug der Megarakete „Starship“ des US-Raumfahrtunternehmens SpaceX konnte nicht abgeschlossen werden. Nach dem Start am Donnerstag im US-Staat Texas meldete SpaceX später, die unbemannte Rakete „verloren“ zu haben, sie wurde eigenen Angaben zufolge offenbar bei ihrem Wiedereintritt in die Erdatmosphäre zerstört. Schon die ersten beiden Testflüge waren im vergangenen Jahr gescheitert, sie endeten in Explosionen. Nun wurde immerhin erstmals der Weltraum erreicht.
Online seit heute, 15.47 Uhr (Update: 16.46 Uhr)
Ursprünglich geplant war ein rund einstündiger Testflug, anschließend sollten beide Raketenstufen – also die beiden Bestandteile der Rakete – im Indischen Ozean aufkommen. Die untere Raketenstufe setzte auch zur Landung an, schaffte es dann aber nicht, wie die Kommentatoren des Livestreams von SpaceX berichteten. „Wir haben die Raketenstufe verloren, da müssen wir uns noch einmal die Daten anschauen.“
Die obere Raketenstufe schaffte es erstmals, den Weltraum zu erreichen. Dort flog sie dann noch rund eine halbe Stunde lang, bevor sie zum Wiedereintritt in die Erdatmosphäre ansetzte. Eine Zeit lang war diese noch im Livestream zu sehen, dann brach die Verbindung ab. „Wir haben das Schiff verloren“, hieß es kurz darauf im Livestream.
Fortschritt zu ersten beiden TestsTrotzdem konnte damit beim dritten Test verglichen mit den ersten beiden Anläufen ein Fortschritt erreicht werden. Beim ersten Test im April war das komplette Raketensystem schon nach wenigen Minuten explodiert. Beim zweiten Test im November hatten sich die beiden Raketenstufen zwar getrennt, die obere war weitergeflogen, kurz darauf waren jedoch beide separat explodiert.
Das „Starship“ beim Start von einem Weltraumbahnhof im US-Staat Texas NASA gratuliert zu „erfolgreichem Testflug“„Glückwunsch an das Team von SpaceX“, teilte Gründer Elon Musk via X (Twitter), das ebenfalls in seinem Besitz ist, mit. „Das Starship hat Orbitalgeschwindigkeit erreicht.“ Das Raketensystem werde „das Leben multiplanetarisch machen“. Auch Bill Nelson, Chef der US-Raumfahrtbehörde NASA, gratulierte SpaceX zu einem „erfolgreichen Testflug“.
SpaceX hatte stets schon im Vorfeld mitgeteilt, dass es bei den Tests vor allem darum gehe, Daten zu sammeln. Das „Starship“ – bestehend aus dem rund 70 Meter langen Booster „Super Heavy“ und der rund 50 Meter langen ebenfalls „Starship“ genannten oberen Stufe – soll bemannte Missionen zu Mond und Mars ermöglichen.
Große PläneMit einer Gesamthöhe von 120 Metern ist das „Starship“ größer als die Freiheitsstatue. Das System ist so konstruiert, dass Raumschiff und Rakete nach der Rückkehr auf die Erde wiederverwendet werden können. Das System soll künftig weit über 100 Tonnen Ladung transportieren können. Mit dem „Starship“ will die NASA Astronauten auf den Mond bringen. SpaceX hofft, eines Tages bis zum Mars zu kommen.