PS5 gehackt: Erpresser klauen „alle“ Daten – Sony will nicht zahlen
Stand: 27.09.2023, 08:18 Uhr
Von: Kaspar von Oppen
Ein Hackerkollektiv will alle möglichen Daten von Sony gestohlen haben und verlangt eine fürstliche Entlohnung – nur möchte Sony nicht bezahlen.
Minato, Japan – Die junge Hackergruppe „Ransomed.vc“ behauptet, einen verheerenden Ransomware-Angriff auf Sony verübt zu haben. Dabei klauten sie angeblich über 6000 Daten von dem japanischen Entertainmentgiganten. Außerdem habe man „alle Systeme erfolgreich kompromittiert“, was die PlayStation-Sparte mit einschließt. Allerdings schien Sony sich zu weigern, die Summe zu bezahlen. Jetzt stellen die Hacker Sony ein Ultimatum: Die Japaner haben noch zwei Tage Zeit, um zu zahlen.
Das sind die gestohlenen Daten: Um ihre Behauptungen zu untermauern, veröffentlichte Ransomed.vc einige Beispieldaten im Netz. Die Dateien, auf die wir ohne zu zahlen Einblick haben, sind jedoch nicht sonderlich spannend: Einige Screenshots von internen Log-Ins, eine PowerPoint-Präsentation mit Testbench-Details und eine Reihe Java-Dateien. Nichts Auffälliges oder Spannendes – zum Glück. Ob das auch auf die anderen gestohlenen Daten zutrifft, wissen wir natürlich nicht.
Täter: Ransomed.vcOpfer: SonyDiebesgut: 6000 Daten aus allen Sparten SonysSind unsere PSN Daten sicher? Ob auch Daten von Nutzer*innen von Sony-Geräten und -Diensten betroffen sind, ist noch unklar. Sony selbst äußerte sich noch nicht zu den Vorfällen. Wenn die erbeuteten Daten aber wirklich so umfänglich sind, wie das Hackerkollektiv behauptet, könnte das durchaus sein. Es wäre auch nicht das erste Mal, dass Hacker wertvolle Kundendaten von Sony erbeuten – Zahlungsinformationen eingeschlossen.
Auch unbekannt: Der Verkaufspreis. Ransomed.vc sagt zwar selbst. „Wir werden kein Lösegeld verlangen, sondern die Daten verkaufen, da Sony nicht bezahlen will. DATEN SIND ZU VERKAUFEN“. Dafür, dass die Hacker aber angeblich Daten aus „allen Systemen“ von Sony ergattern konnten, erscheinen 6000 Daten als äußerst wenig. Dennoch: Wenn sich bis zum 28. September 2023 kein Käufer findet, möchte das Hackerkollektiv die Daten einfach veröffentlichen.
Hack bei Sony: PlayStation ist nicht das erste Mal Opfer von HackernNot again: Das ist leider nicht der erste Hackerangriff auf den japanischen Unterhaltungsriesen. Bereits im Jahr 2011 kam es bei Sony zu einem der größten Hacks in der Videospiel-Branche. Damals konnten dubiose Internetgestalten 77 Millionen Nutzerkonten mitsamt Informationen über die User abgreifen. Auch das gesamte Online-Netzwerk war damals für mehrere Tage ausgefallen.
Das musste Sony nicht nur vor dem amerikanischen Kongress, sondern auch seinen Spieler*innen erklären: Sie verschenkten als Entschädigung viele Games und PS-Guthaben. Der aktuelle Hack ist zwar längst nicht so gravierend wie der vergangene, doch eins ist sicher: Sony gefällt das sicher ganz und gar nicht.
Was gibts sonst Neues aus dem Hause Sony? Die PS Plus Games für den Oktober sind unter Fans schon heiß umstritten und das vorerst exklusiv für PS5 erscheinende Final Fantasy VII Rebirth konnten wir anspielen.