Rasante und bunte Gaming-Action mit „Sonic The Hedgehog 3“

13 Stunden vor
Sonic

Das Gaming-Kino boomt. Längst haben sich Filme, die auf Video- und Computerspielen basieren, von ihrem einst schlechten Ruf emanzipiert, den ausgerechnet der Megaflop „Super Mario Bros.“ von 1993 begründet hatte. Im vergangenen Jahr hingegen war „The Super Mario Bros. Movie“ weltweit der umsatzstärkste Animationsfilm 2023.

Schon 2020 hatte sich „Sonic The Hedgehog“ als Kassenerfolg erwiesen. Nach der ebenfalls erfolgreichen Fortsetzung von 2022 ist nun der dritte Teil der Mischung aus Real- und Animationsfilm auf der großen Leinwand zu sehen.

Mit Fuchs und Ameisenigel

Zum dritten Mal schickt sich Sonic, der schnelle Igel, an, die Erde zu retten. Gemeinsam mit seinen Freunden – Tails, dem cleveren Fuchs, Knuckles, dem kraftstrotzenden Ameisenigel – soll er einen mysteriösen Außerirdischen stoppen. Tatsächlich handelt es sich dabei um einen weiteren Igel, der noch stärker und schneller ist als Sonic – und gern Motorrad fährt. Shadow hat eine tragische Vergangenheit und sinnt auf Rache an der gesamten Menschheit.

Im Laufe des Abenteuers begegnen Sonic und Co. auch ihrem alten Widersacher Dr. Robotnik (Jim Carrey). Der wiederum muss feststellen, dass er nicht der einzige Robotnik ist. Und seine Familiengeschichte hat auch mit Shadow zu tun.

Mit seiner Laufzeit von fast zwei Stunden ist das überdrehte, rasante und mit visuellen Effekten überladene Gaming-Abenteuer nicht gerade kurz.

Sega-Kenner und Sonic-Fans kennen die Zusammenhänge bereits. Schließlich tauchte Shadow erstmals 2001 im Dreamcast-Spiel „Sonic Adventure 2“ und danach in vielen anderen Spielen der „Sonic“-Reihe auf. Für ein Jump'n'Run-Videospiel war er schon damals ein erstaunlich komplexer Charakter.

Es ist daher sehr passend, dass die Macher für die Originalfassung von „Sonic The Hedgehog 3“ einen hochkarätigen Schauspieler wie Keanu Reeves gewinnen konnten. „Ich bin kein Videospieler und habe ‚Sonic‘ auch nicht als Kind gespielt“, räumte Reeves im Interview der Deutschen Presse-Agentur in London ein und fügte diplomatisch hinzu: „Aber ich kannte ihn und Freunde und Kinder von Freunden haben das gespielt.“ Der 60-Jährige gibt als Shadow eine hervorragende stimmliche Performance ab.

Sein Kollege Idris Elba hingegen, der wie schon in „Sonic The Hedgehog 2“ und jetzt auch in einer eigenen TV-Serie dem roten Ameisenigel Knuckles seine kernige Stimme leiht, war hingegen schon immer ein Fan. „Ja, ich hatte einen Sega Mega Drive und habe schon das erste ‚Sonic‘-Game gespielt“, sagte der 52-Jährige im dpa-Interview. „Und erst vor Kurzem habe ich ‚Sonic‘ auf dem iPad gespielt.“

Die Show stiehlt den beiden allerdings wie üblich Jim Carrey, der in „Sonic The Hedgehog 3“ eine Doppelrolle spielt. Ob er Grimassen macht, Sprüche klopft oder tanzt, Carrey ist einfach köstlich in dem Film. Dabei hatte er sich eigentlich schon in den Ruhestand verabschiedet. „Ich bin in erster Linie in dieses Universum zurückgekehrt, weil ich ein Genie spielen darf, was ein bisschen weit hergeholt ist“, sagte Carrey dem „People“-Magazin. „Und außerdem habe ich einige Sachen gekauft und ehrlich gesagt brauchte ich das Geld.“

Shadow (mit der Stimme von Keanu Reeves, Foto) ist kein Menschenfreund. Daher müssen Sonic und seine Freunde den aufgebrachten Igel von der Vernichtung der Zivilisation aufhalten. Foto: Paramount Pictures

Showdown an der Themse

Die Ereignisse in „Sonic The Hedgehog 3“ führen alle Beteiligten inklusive Sonics menschliche Ersatzeltern Tom (James Marsden) und Maddi (Tika Sumpter) nach London, wo es an der Themse zum spektakulären Showdown kommt. Ob es Sonic und seinem Team erneut gelingt, die Menschheit zu retten, ahnt das Publikum vielleicht.

Mit seiner Laufzeit von fast zwei Stunden ist das überdrehte, rasante und mit visuellen Effekten überladene Gaming-Abenteuer nicht gerade kurz. Jüngere und Gaming-begeisterte Zuschauer dürften „Sonic The Hedgehog 3“ dennoch als sehr kurzweilig empfinden. Außerdem erwartet sie eine kleine Überraschung nach dem Abspann.

Nebenbei hält der knallbunte Film von Animations-Spezialist Jeff Fowler, der schon bei den ersten beiden Teilen Regie geführt hat, ein paar nett gemeinte Lektionen zu den Themen Freundschaft, Vertrauen und Rache parat. Wer allerdings bisher mit Sonic nichts am Hut hatte, wird in jeder Hinsicht überfordert.

Quelle: DPA

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