Ski alpin: Feller feiert Slalom-Kugel mit Platz zwei
Ski alpin
Manuel Feller hat sich am Sonntag beim letzten Weltcup-Slalom der Saison seine kleine Kristallkugel als bester Torläufer nur noch abholen müssen. Dennoch fuhr der 31-jährige Tiroler in Saalbach-Hinterglemm vor allem im zweiten Durchgang mit Vollgas und wurde am Ende nur von Timon Haugan um 0,40 Sekunden besiegt, der den ersten Sieg für Norwegen in diesem Winter holte.
Online seit heute, 14.28 Uhr (Update: 15.08 Uhr)
Während Haugan seinen ersten Erfolg im Weltcup ungläubig feierte, verpasste Feller seinen fünften Saisonsieg nach einer starken Leistung im zweiten Lauf, die Freude über den erstmaligen Gewinn der Slalom-Kugel überwog aber natürlich.
Die über 7.000 Fans im Zielstadion des WM-Orts von 2025 applaudierten dem Tiroler ausgiebig. Feller blieb in der Endabrechnung klare 189 Zähler vor seinem ersten Verfolger Linus Straßer. Der Deutsche holte sich in Saalbach 0,04 Sekunden hinter Feller den dritten Platz.
Timon Haugan feierte seinen ersten Karriereerfolg im Weltcup, aber auch den ersten für Norwegens Herren in dieser Saison.
„Ich wollte im zweiten Durchgang noch einmal zeigen, dass ich und warum ich der beste Slalom-Fahrer der Welt bin“, meinte Feller, der sich nach dem Rennen für einen guten Zweck von seiner üppigen Haarpracht trennt, im ORF-Interview.
„Ich wollte noch einmal eine Show machen. Ich glaube, dass ist mir gelungen. Den Weltcup habe ich mir hart erarbeitet, das ist nochmal ganz was anderes als eine WM“, wusste Feller, der im Ziel nach Rang zwei auch noch eine Botschaft an einen verstorbenen Freund in den Schnee schrieb. „Es ist einfach wunderbar, speziell vor Heimpublikum“, sagte Feller, der einen großen Dank an all seine Fans richtete, die ihn in diesem Winter und über all die Jahre unterstützt haben.
Heimspiel für Feller„Es ist das Beste, was man sich vorstellen kann. Unglaublich, was will man mehr. Wenn man ein Drehbuch schreiben würde, dann würde man es wahrscheinlich so schreiben. Dass ich meinen größten Erfolg zu Hause in Österreich ein paar Kilometer Luftlinie von meinem Heimatort feiern kann. Mit so vielen Freunden, die mir wichtig sind, mit Familie und Bekannten.“
Unter den 13.600 Fans waren zahlreiche aus der näheren Heimat des Fieberbrunners. Dennoch stand neben ausgiebigen Feiern für Feller am Abend auch ein Besuch beim Arzt auf dem Programm, war der 31-Jährige doch mit lädiertem, womöglich gebrochenem Finger am Start gewesen.
Strolz nutzt die Gunst der StundeFünf Österreicher waren unter den 23 Läufern, die den letzten Slalom-Durchgang der Saison in Angriff nahmen, drei davon in den Top Ten. Zwei davon schieden jedoch bereits nach wenigen Metern mit Fahrfehlern aus. Die beiden Tiroler Dominik Raschner und Fabio Gstrein fanden nicht den Weg ins Ziel. Gstrein war Achter nach dem ersten Durchgang gewesen, Raschner Neunter.
Johannes Strolz nutzte im zweiten Durchgang die Gunst der Stunde und machte zehn Plätze gut
Dafür nutzte Olympiasieger Johannes Strolz, der im ersten Durchgang mit 3,68 Sekunden 20. war, seine niedrige Startnummer im Finale und machte noch zehn Plätze gut. „Ich habe von der Startnummer profitiert. Ich nehme das gerne mit, muss es aber schon richtig einordnen. Das war einfach das Wetter und die Piste“, sagte der Vorarlberger.
Es tauge ihm aber, dass er es über den Winter wieder geschafft habe, konstante Leistungen zu bringen. Nur einmal schied er aus und war nie schlechter als 18. Für Michael Matt, den 17. nach dem ersten Lauf, lief der zweite Lauf nicht nach Wunsch, der 30-jährige Tiroler wurde nur 19. und Letzter. Weltcup-Punkte gibt es beim Finale immer nur für die ersten 15 Fahrer.