Skoda Elroq: Überrascht nicht nur mit dem Preis - Electrified

2 Tage vor

Skdoa hatte bisher mit dem Enyaq nur ein einziges E-Modell im Angebot – und war damit bereits ausgesprochen erfolgreich. Nun kommt der Elroq – und der dürfte seinen großen Bruder beim Absatz überflügeln.

Skoda Elroq - Figure 1
Foto electrified

Betrachtet man die elektrische Modellvielfalt bei Skoda, fährt die tschechische Volkwagen-Tochter eher im hinteren Teilnehmerfeld. Wählen ließ sich bislang lediglich zwischen dem Enyaq und der davon abgeleiteten Variante Enyaq Coupé. Immerhin: Die Baureihe ist ein Verkaufsschlager und übertraf selbst die internen Erwartungen deutlich. Mehr als 200.000 Kunden haben sich seit dem Debüt 2021 für das praktische Mittelklasse-SUV entschieden. Wohl auch deshalb avancierte der Enyaq jüngst zum Bestseller unter den E-Autos in Europa.

Jetzt rollt der kleine Bruder Elroq an den Start, mit wohlmöglich noch größeren Absatzchancen. Schon jetzt sollen mehr als 20.000 Vorbestellungen eingegangen sein. Denn Skoda bietet den Wagen im sehr gefragten Kompaktsegment bereits ab 33.900 Euro an. Der Elroq ist damit nur wenige hundert Euro teurer als sein Verbrenner-Pendant Karoq, bei mehr Leistung, mehr Komfort und mehr Ausstattung.

Gleiche Plattform wie Enyaq

Wie schafft Skoda das? Mit ein Grund ist das Baukasten-Prinzip. Denn technisch basiert der 4,49 Meter kurze Elroq auf der gleichen Plattform wie der Enyaq, hat sogar den gleichen Radstand und nutzt die gleichen Antriebe. Das spart enorm Entwicklungskosten. Und frei nach dem Motto „Was dem Enyaq recht, ist dem Elroq billig“ wurde auch das Armaturenbrett 1:1 übernommen.

Skoda Elroq - Figure 2
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Der Skoda Elroq bietet ein übersichtlich gestaltetes Cockpit. Foto: Skoda

Selbst an der Karosserie gibt es Gleichteile, wie beispielsweise die Türen. Dennoch ist es den Skoda-Designern gelungen, ein eigenständiges Auto auf die Räder zu stellen, mit vielleicht sogar schöneren Proportionen als beim Enyaq. Der Elroq ist zudem der erste Skoda, der statt des Marken-Emblem den Schriftzug in Großbuchstaben auf der Haube trägt. Die Maßnahme soll eine neue Design-Richtung, genannt „Modern Solid“, aufzeigen, die Skoda künftig einschlägt. Im kommenden Jahr werden auch die beiden Enyaq-Modelle entsprechend optisch angeglichen.

Wieder einmal ist es Skoda gelungen, das markentypisch große Platzangebot auch beim Elroq umzusetzen. Das Raumgefühl ist großzügig, auf den Vordersitzen sogar exzellent. Die Rücksitzlehnen lassen sich geteilt umlegen und erweitern das Ladevolumen von 470 auf bis zu 1.580 Liter – für das Segment ein erstklassiger Wert. Auf einen „Frunk“, die kleine Kunststoffwanne unter der Fronthaube, müssen Elroq-Besitzer allerdings verzichten. Alternativ findet das Ladekabel seinen Aufbewahrungsort in einem Netz unter der Hutablage. So braucht das Gepäck nicht ausgeladen zu werden, falls unterwegs einmal die Batterie mit Wechselstrom versorgt werden muss.

Skoda Elroq - Figure 3
Foto electrified
Drei Akkugrößen im Angebot

Pfiffige Idee für das Verstauen des Ladekabels im Skoda Elroq. Foto: Skoda

Den Elroq bietet Skoda vorest in zwei Akku-Größen an, mit 52 kWh im Einstieg und 77 kWh in der Topversion. Die mittlere 59 kWh starke Batterie folgt im Frühjahr 2025. Die kleinere Batterie reicht für 375, die große für bis zu 581 Kilometer, beides sind WLTP-Normwerte. Unterschiedlich sind auch die Ladeleistungen, 145 kW für den 52er-Akku, 175 kW für den 77-kWh-Stromspeicher. 25 bis 28 Minuten gibt Skoda für die Befüllung von zehn bis 80 Prozent an – im Bestfall, wenn die Zellen vorkonditioniert sind. Möglich ist dieser Vorgang entweder über die Navigation oder per direktem Klick auf dem Bildschirm.

Fahrdynamisch überzeugt der Elroq. Die gesamte Abstimmung des Autos wirkt perfekt und professionell, der Abrollkomfort ist top, das Handling direkt, die Federung (gegen Aufpreis adaptive Dämpfer) gediegen und die Beschleunigung weich und linear, wie sie eben nur mit einem Elektroantrieb möglich ist. Selbst die Einstiegsversion mit ihren 125 kW/170 PS und 310 Newtonmeter Drehmoment bietet bereits ein sehr ordentliches Fahrgefühl, wenn auch der typische „E-Punch“ beim Kick aufs Pedal fehlt. Für den Alltag aber ist die Leistung allemal ausreichend.

Skoda Elroq - Figure 4
Foto electrified
Große Batterie mit 286 PS

Der Skoda Elroq wird mit drei Batteriegrößen angeboten. Foto: Skoda

Deutlich mehr Souveränität spürt, wer die große Batterie wählt und dadurch automatisch auch mehr Power erhält. In diesem Fall sind es 210 kW/286 PS und satte 535 Newtonmeter Drehmoment. Angetrieben werden hier ebenso nur die Hinterräder. Die Sportlichkeit hat allerdings ihren Preis. Der Elroq 85 startet bei 43.900 Euro, fast 30 Prozent höher als die Basis.

Das Cockpit dominiert der zentrale, große Bildschirm in der Mitte der Armaturentafel. Über ihn laufen die meisten Funktionen. Die Bedienführung erschließt sich einem schnell, die Symbole sind groß genug dargestellt. Für eine individuelle Belegung sind fünf Shortcuts als Schnelltasten möglich. Wer möchte, kann gegen Aufpreis ein Head-up-Display mit Augmented Reality bekommen. Clever gelöst: Fürs Heizen von Lenkrad, Sitzen und Innenraum hat Skoda den sogenannten Winter-Button installiert. So muss nur einmal gedrückt werden, um alles zu aktivieren.

Viel Geschmack bewiesen die Interieur-Designer bei der Auswahl der Materialien für Sitze und Türverkleidungen. Besonders gut gefiel uns die Ausstattung Lodge mit dem Recycling-Produkt Technofil. Hier fließen unter anderem Fischernetze, Stoffreste und ausgemusterte Teppiche in den Herstellungsprozess, alles, was gewöhnlich in der Müllverbrennung landet. Das Material fühlt sich angenehm an, sieht cool und modern aus und gibt einem das Gefühl, die Umwelt zumindest etwas weniger zu belasten als mit konventionellen Kunststoffen. (SP-X)

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Über den Autor

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