Die Sommertransferzeit 2024 wirft bereits jetzt ihren Schatten voraus. Auch rund um den SK Rapid wird es wieder einiges zu berichten geben – und mittlerweile auch aus der Region außerhalb des Tellerrands. Laut einem in Afrika tätigen, türkischen Scout soll Rapid etwa Interesse an einem malischen U17-Nationalspieler haben.
Lange Zeit war das „Salzburg-artige“ Scouting auf anderen Kontinenten beim SK Rapid kein Thema, aber seit neuestem gehen die Hütteldorfer auch auf diesem Gebiet neue Wege. Mit dem 20-jährigen Senegalesen Mouhamed Guèye verpflichtete Rapid bereits im Sommer ein westafrikanisches Talent für die zweite Mannschaft. Der Malier Ousmane Thiero könnte im kommenden Sommer folgen.
Malis goldene GenerationDer 181cm große Achter feiert heute seinen 18. Geburtstag und spielt aktuell für den malischen Topklub AS Real Bamako. Thiero kommt stets im zentralen Mittelfeld zum Einsatz und gilt in seiner Heimat als umtriebiger Achter, der vor allem mit seinen energischen Balleroberungen punkten kann.
Thiero zählte im malischen U17-Nationalteam, das beim Afrika Cup 2023 den vierten Platz belegte, zum Stamm. Auch an der U17-WM ein halbes Jahr später nahm Thiero teil und bestritt sechs von sieben Spielen – allerdings nur eines von Beginn an. Beim 5:1-Gruppensieg über Kanada gelang ihm zudem ein Treffer. Mali wurde sensationeller WM-Dritter, Thiero war allerdings eher einer der ersten Einwechsler, als eine Teamstütze. Niederlagen gab es für Mali nur in der Vorrunde gegen Spanien (0:1) und im Halbfinale gegen Frankreich (1:2).
Westafrikas Youngster hoch im KursAuch aufgrund des FIFA-Regulativs für jugendliche Fußballer hatte die U17-Auswahl Malis keine Legionäre in ihren Reihen. Die starken Youngster aus Westafrika sind aber natürlich ein Becken, in dem viele Großklubs fischen – so auch Red Bull Salzburg, das an zwei U17-Teamkollegen Thieros interessiert sein soll. Mit Barcelona, Reims, Leverkusen und Watford sind auch internationale Klubs an einigen von Malis Top-Leuten der erfolgreichen U17-WM dran.
Gerücht vorerst mit Vorsicht zu genießenWas am Thiero-Gerücht konkret dran ist, ist allerdings schwer einzuschätzen. Zuletzt war Rapid eher dafür bekannt, junge Talente aus anderen Erdteilen vorab zu einem Probetraining einzuladen, was in dieser Phase der Meisterschaft schwieriger ist, als etwa in der Sommervorbereitung. Demnach könnte es sich bei Ousmane Thiero auch um Namedropping handeln, wenngleich die Frequenz, mit der über mögliche afrikanische Talente bei Rapid berichtet wird, aufgrund des breiteren Scoutings immer höher wird. Klar ist, dass man bei der Personale Thiero wohl keinen Schnellschuss erwarten darf – allerdings wäre es auch nicht verwunderlich, wenn sich das vermeintliche Interesse verhärtet. Immerhin sah man in Hütteldorf mittlerweile, dass erfolgreiches Relocating keine unlösbare Aufgabe darstellt.