"Vom Sandplatz zum Mond": Italiens Presse feiert Sinner
Als erster Italiener der Tennisgeschichte steht der Südtiroler auf Platz eins der Weltrangliste. Die Presse in Italien ist aus dem Häuschen und zieht biblische Vergleiche.
Italien erlebt seinen Becker-Moment, die Presse überschlägt sich vor Begeisterung. „Vom Sandplatz zum Mond: Keiner ist so würdig wie Sinner, zum Nachfolger von König Djokovic aufzurücken“, schrieb Corriere dello Sport.
Und die Gazzetta jubelt: „Sinner ist der Beste der Welt. Mit Talent und Anstrengung ist er zum Stolz des italienischen Sports avanciert. Dieser Erfolg ist die Geschichte eines Champions, der so solide und konkret ist wie die Berge, aus denen er stammt.“
Nach dem verletzungsbedingten Aus von Novak Djokovic (Serbien) bei den French Open rückt der Südtiroler Jannik Sinner am kommenden Montag als erster Italiener der Tennisgeschichte an die Spitze der Weltrangliste. Der 22-Jährige sei wie „Moses, der Italiens Tennis in ein neues Land führt“, schrieb Corriere della Sera. Ein Prophet auf dem Tennis-Olymp.
Boris Becker kennt die Schlagzeilen aus seiner eigenen Karriere, wie Sinner in Italien war er die erste (und bislang einzige) Nummer eins seines Landes im Männer-Ranking. Ihn überrasche der Erfolg nicht, sagte Becker der Gazzetta dello Sport. Sinner sei „konzentriert und lernt schnell, wie alle großen Champions. Ich bin seit mindestens zwei Jahren ein großer Sinner-Fan.“
Wie "Moses" in Tenniskleidung: Jannik Sinner
Sinner hatte zu Beginn des Jahres bei den Australian Open triumphiert. In Paris spielt er gegen den Spanier Carlos Alcaraz (21) um den Einzug ins Finale. „Es ist der Traum eines jeden Spielers, die Nummer eins zu werden“, hatte er nach seinem Sieg im Viertelfinale gesagt, aber auch betont: „Es ist schade für uns alle, dass Novak zurückgezogen hat.“