Wirtschaft: Radproduzent Simplon hat finanzielle Probleme

2 Stunden vor
Simplon

Wirtschaft

Der Vorarlberger Fahrradhersteller Simplon hat am Dienstag einen Antrag auf ein Sanierungsverfahren gestellt. Die Verbindlichkeiten belaufen sich auf rund 44,5 Millionen Euro. Der Fortbestand des Unternehmens soll mit Investoren gesichert werden.

Online seit heute, 16.12 Uhr

Das 1961 als Familienbetrieb in Hard gegründete Unternehmen berichtet von intensivem Wettbewerb und hohem Preisdruck im Fahrradgeschäft. In den vergangenen Jahren seien viele negative Faktoren zusammengekommen. Zuletzt hatte Simplon Personal reduziert und im Vorjahr einen Sanierungskurs gestartet.

Seit dem Frühjahr seien jedoch branchenweit die Stückzahlen an verkauften Fahrrädern um rund 30 Prozent zurückgefallen. Als Gründe dafür nannte Simplon-Geschäftsführer Jakob Lusch den wetterbedingt extrem späten Saisonstart und „noch immer sehr volle Lager bei Händlern und Herstellern“. Umsatzrückgänge in dieser Dimension habe man nicht erwartet.

Großteil entfällt auf Banken

Die Verbindlichkeiten belaufen sich laut eigenen Angaben auf rund 44,5 Millionen Euro. Der Großteil davon mit rund 36,1 Millionen Euro entfalle auf Banken, ein kleinerer Teil auf unterschiedliche Lieferanten. Dem würden Vermögenswerte von rund 33,2 Millionen Euro gegenüberstehen.

Im Rahmen des Sanierungsverfahrens mit Eigenverwaltung wird eine 30-Prozent-Quote innerhalb von zwei Jahren für die Gläubiger angestrebt.

Investorengespräche sollen vertieft werden

Die 155-köpfige Belegschaft sei über die Entwicklung bereits informiert worden. Gleiches gelte für Kunden, Lieferanten und Partner. Die laufenden Investorengespräche sollen nun weiter vertieft werden.

Auch die Eigentümer der Simplon Holding GmbH, deren 100-Prozent-Tochter die Simplon Fahrrad GmbH ist, stünden geschlossen hinter den Plänen und einer nahen Lösung durch einen Investoreneinstieg. Die von Simplon produzierten Fahrräder gehen neben dem Heimatmarkt Österreich vorwiegend nach Deutschland, in die Schweiz und in die Benelux-Staaten. Die Exportquote liegt bei rund 82 Prozent.

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