„Shogun“ bricht Emmy-Rekord

Shogun

Neben den Comedy- und Dramakategorien gibt es unter anderem Preise für Miniserien, Fernsehfilme und im Show-Bereich. Die Historienverfilmung „Shogun“ erzählt von den Erlebnissen eines britischen Navigators, der im 17. Jahrhundert nach Japan kommt und dort zum Samurai wird.

Die dreistündige Verleihung aus dem Peacock Theater in Los Angeles wirkte über weite Strecken routiniert und eher langatmig. Vor allem das Ende der Show hat dann aber doch die versammelte Hollywood-Prominenz überrascht. Als letzter Preis des Abends ging der Emmy für die beste Comedyserie nicht an den Topfavoriten „The Bear: King of the Kitchen“, sondern an die Vegas-Serie „Hacks“.

Die Mischung aus Drama und Showbiz-Satire handelt von einer alternden Standup-Komikerin (gespielt von Jean Smart), deren Dauershow eingestellt wird und die mit einer jüngeren Autorin um ein Comeback kämpft. Smart erhielt für ihre Rolle wie auch schon bei den beiden Preisverleihungen zuvor den Emmy als beste Hauptdarstellerin in einer Comedyserie. „Ich weiß das wirklich zu schätzen, denn normalerweise kriege ich nicht genug Aufmerksamkeit“, sagte Smart beim Entgegennehmen ihres Preises unter großem Gelächter des Publikums.

Die Restaurantserie „The Bear: King of the Kitchen“ erhielt dagegen unter anderem Preise in den Kategorien bester Hauptdarsteller für Jeremy Allen White und für die besten Nebenrollen von Ebon Moss-Bachrach und Liza Colón-Zayas. Insgesamt kam „The Bear“ auf elf Auszeichnungen, „Hacks“ auf drei.

Bei den Miniserien war „Rentierbaby“ der große Sieger und gewann neben dem Hauptpreis fünf weitere Emmys. Die vom schottischen Comedian Richard Gadd entwickelte siebenteilige Reihe mit dem Originaltitel „Baby Reindeer“ erzählt mit schwarzem Humor von einem Mann, der von einer Stalkerin verfolgt wird.

Die Geschichte soll auf wahren Begebenheiten aus dem Leben Gadds beruhen. Er spielt auch die Hauptrolle und schrieb das Drehbuch, für das er ebenfalls einen Emmy bekam. Gadds und Schauspielerin Jessica Gunning erhielten zudem Preise für ihre darstellerischen Leistungen.

Dass den USA in weniger als acht Wochen eine Präsidentschaftswahl bevorsteht, war während der Verleihung kaum zu spüren. Es gab einzig einige blasse Aufforderungen zur Stimmabgabe und Mahnungen zur Vielfalt der Vereinigten Staaten. Selbst Politshow-Moderator John Oliver nahm in seiner Dankesrede für die Auszeichnung von „Last Week Tonight“ als beste geskriptete Unterhaltungssendung keinen Bezug auf Donald Trump oder Kamala Harris.

Schon bei der Bekanntgabe der Nominierungen hatte sich ein eher unpolitischer Jahrgang abgezeichnet. Nachdem im Vorjahr noch mit „Succession“ und „White Lotus“ zwei böse Satiren über die Medienbranche und verwöhnte Luxusurlauber abgeräumt hatten, ging es dieses Mal eher traditionell zu.

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