Fußball: Inter wieder Favorit in Serie A

17 Aug 2024

Fußball

Titelverteidiger Inter Mailand geht als großer Favorit in die am Samstag beginnende neue Saison der italienischen Serie A. Die mit Abstand stärkste Mannschaft der vergangenen Meisterschaft hatte vorerst keinen nennenswerten Abgang zu verzeichnen und konnte sich mit zwei namhaften Spielern verstärken.

Serie A - Figure 1
Foto sport.ORF.at

Online seit heute, 14.37 Uhr

Juventus Turin und der AC Milan wollen mit neuen Trainern versuchen, Inters Vormachtstellung zu durchbrechen. Dazu wird das Duo allerdings eine deutliche Steigerung benötigen. Mit 19 Punkten Vorsprung auf Milan und 23 auf Juventus war der Weg für Inter zum 20. Scudetto relativ früh geebnet.

Mit dem polnischen Mittelfeldspieler Piotr Zielinski und dem iranischen Stürmer Mehdi Taremi hat Trainer Simone Inzaghi weiter Qualität dazu bekommen. Für ÖFB-Teamstürmer Marko Arnautovic wird die Konkurrenz damit noch größer, ein Wechsel zu Genoa CFC steht im Raum.

Napoli könnte vorne mitmischen

Riccardo Montolivo, der einstige Milan-Kapitän und Vizeeuropameister von 2012, der jetzt TV-Experte ist, schätzt nicht Juventus oder Milan als stärksten Herausforderer des Titelverteidigers ein, sondern SSC Napoli. Der Meister von 2022/23 enttäuschte zuletzt mit Rang zehn, will unter dem neuen Trainer Antonio Conte und mit dem um 35 Millionen Euro engagierten Innenverteidiger Alessandro Buongiorno aber wieder vorne mitspielen.

Antonio Conte soll in Neapel den Weg zu neuen Erfolgen weisen

„Ohne Europacup können sie sich ganz auf die Meisterschaft konzentrieren und Inter gefährlich werden. Juventus und Milan haben den Trainer gewechselt und brauchen mehr Zeit. Ich glaube, dass sie noch nicht bereit sind, um den Titel zu kämpfen“, schilderte Montolivo seine Sicht der Ausgangslage.

Milan setzt nun auf Trainer Paulo Fonseca und hat das meiste Geld im Sommer für Verteidiger Strahinja Pavlovic ausgegeben, der um kolportierte 20 Millionen Euro aus Salzburg geholt wurde. Toptorjäger Olivier Giroud hat Mailand dagegen Richtung USA verlassen. Juventus hat von Bologna Erfolgstrainer Thiago Motta abgeworben und mit dem Brasilianer Douglas Luiz einen neuen Mann für das zentrale Mittelfeld, in dem er Adrien Rabiot ersetzt.

Neue Situation für Bologna

Für das Sensationsteam FC Bologna mit dem österreichischen Teamspieler Stefan Posch könnte es eine schwierige Saison werden. Nach Rang fünf und der Qualifikation für die Champions League erfolgte ein großen Aderlass. Trainer Motta ging zu Juve, Verteidiger Riccardo Calafiori, der einzige Lichtblick der „Squadra Azzurra“ bei der EM, um 45 Millionen Euro zu Arsenal. Joshua Zirkzee wechselte um 42,5 Millionen ebenfalls nach England zu Manchester United, Alexis Saelemaekers ist nach dem Ende seiner Leihe zurück bei Milan.

„Die gute Saison ist zu Ende, man muss wieder von vorne anfangen“, sagte Montolivo und warnte vor der für den Club ungewohnten Doppelbelastung. „Das kann eine sehr gefährliche Saison sein, die müssen richtig aufpassen. Sie sind es nicht gewohnt, unter der Woche zu spielen, immer 100 Prozent im Kopf bereit zu sein, aber das muss in der Champions League sein und dann wieder am Wochenende. Das ist nicht einfach, wir haben das letzte Saison bei Union Berlin gesehen“, sagte der TV-Experte, der Posch eine „unglaubliche Saison“ attestierte. „Sehr clever, sehr physisch.“

Viel Potenzial bei Aufsteiger Como

Como hat mit Matthias Braunöder, der sich im April zum Stammspieler gemausert hat, den Aufstieg und damit in sechs Jahren den Durchmarsch aus der vierten Liga geschafft. „Da steckt ganz viel Geld dahinter, aber sie haben auch Ideen“, sagte Montolivo, der viel von der Entwicklung des Clubs aus Norditalien hält.

„Wenn sie weiter so aufbauen, nicht mit Eile, sondern Geduld, können sie in vier, fünf Jahren eine der besten italienischen Mannschaften sein. Vielleicht nicht Champions League, aber in den Europacup könnten sie es schaffen.“ Bewerkstelligen soll das der Spanier Cesc Fabregas, der – so wie Thierry Henry – nicht nur Investor ist, sondern auch Trainer. Das Comeback in der Serie A hat es für Como mit dem Gastspiel in Turin gegen Juventus in sich.

Mit Valentino Lazaro (FC Torino), Michael Svoboda (FC Venezia) und Torhüter Franz Stolz (CFC Genoa) sind drei weitere Österreicher in Italiens höchster Liga beschäftigt.

Italienische Serie A, erste Runde Samstag, 17. August: FC Genoa Inter Mailand 18.30 Uhr Parma Fiorentina 18.30 Uhr AC Milan Torino 20.45 Uhr Empoli Monza 20.45 Uhr Sonntag, 18. August: Bologna Udinese 18.30 Uhr Hellas Verona Napoli 18.30 Uhr Cagliari AS Roma 20.45 Uhr Lazio Rom Venezia 20.45 Uhr Montag, 19. August: Lecce Atalanta 18.30 Uhr Juventus Turin Como 20.45 Uhr Tabelle:
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