Es ist geschafft: Durchschlag im Semmering-Basistunnel
Rund zehn Jahre nach dem Baustart im Fröschnitzgraben ist der letzte Meter Tunnel erledigt worden und somit der Vortrieb komplett abgeschlossen. Beide 27,3 km langen Röhren sind damit vom niederösterreichischen Gloggnitz bis ins steirische Mürzzuschlag fertig gegraben.
Inhalt So geht es weiterDas Projekt SüdstreckeFür die Mineure endet damit ihr Beitrag zu diesem Jahrhundertprojekt für Österreich. Schwierige Bedingungen konnten mit größtem Einsatz und technischem Know-how gemeistert werden. Jetzt wird in den nächsten Monaten die Betoninnenschale fertig gestellt, und dann kann die technische Tunnelausrüstung starten.
Andreas Matthä, Vorstands-Vorsitzender der ÖBB Holding AG: „Ich möchte an diesem historischen Tag allen am Bau Beteiligten herzlich gratulieren, besonders den Mineuren. Nach zehn Jahren Tunnelvortrieb ist der letzte Meter geschafft und ein wichtiger Meilenstein erreicht. Es liegt aber auch noch viel Arbeit vor uns, bis unsere Fahrgäste 2030 komfortabel in weniger als zwei Stunden von Wien nach Graz fahren können. Für die Zukunft des Bahnverkehrs ist der Semmering-Basistunnel eine nachhaltige Investition. Als Teil der neuen Südstrecke stärkt er den Baltisch-Adriatischen Korridor und die heimische Wirtschaft.“
Video auf Youtube ansehen. So geht es weiterDie 27,3 Kilometer des zweiröhrigen Tunnels sind also gegraben und alle 14 Vortriebe erfolgreich abgeschlossen. 2020 hat auch der „Innenausbau“ der Tunnelröhren begonnen. Dabei wird der Tunnel mit einer Betoninnenschale ausgekleidet, fast 45 km (von insgesamt 55 km in zwei Röhren) sind bislang gebaut. Nach Fertigstellung der Innenschale erfolgt als letzter Schritt noch die bahntechnische Tunnelausrüstung (Gleise, Leitungen, technische Anlagen), bevor letztendlich die Züge durch den Tunnel fahren können. Baubeginn für die Tunnelausrüstung ist im Sommer 2025. Die ersten Züge fahren 2030 durch den Tunnel – damit ist dann der historische Ausbau der Südstrecke abgeschlossen und die neue Bahn-Qualität im Süden Österreichs für unsere Fahrgäste durchgängig Realität.
Das Projekt SüdstreckeAn mehr als 100 großen und kleinen Projekten arbeitet die ÖBB-Infrastruktur AG derzeit entlang der Südstrecke, einem Teil des Baltisch-Adriatischen Korridors. 200 Kilometer Bahnlinie werden modernisiert, 170 Kilometer neu gebaut. 80 km neue Tunnel und 150 neue Brücken errichtet. Über 5.000 Menschen arbeiten daran. Nach Fertigstellung der Projekte eilen die Züge in 2 Stunden 40 Minuten von Wien nach Klagenfurt, von Graz nach Klagenfurt in 45 Minuten. Sie passieren, auf insgesamt 470 km, viele neue Bahnhöfe und durchqueren mit hohen Geschwindigkeiten zwei Berge – den Semmering und die Koralpe.
Das Projekt Südstrecke umfasst: den Nordbahn-Ausbau, den Ausbau Wien-Bratislava, den neuen Wiener Hauptbahnhof, das Güterzentrum Wien Süd, den Ausbau der Pottendorfer Linie, den Bau des Semmering-Basistunnels, acht modernisierte Bahnhöfe auf dem Weg von Bruck nach Graz, den modernisierten Grazer Hauptbahnhof und 130 Kilometer neue Koralmbahn. Gemeinsam schaffen sie die Voraussetzungen für einen zukunftsorientierten Personen- und Güterverkehr.