Katastrophale Stürme auf Rhodos: Heftige Regenfälle fordern ...
Ein Viertel der Regen-Jahresmenge
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Ein Unwetter hat die Ägäis heimgesucht.
Quelle: Alexander Wolf/onw-images/dpa
Erst Hitzewellen und monatelange Dürre, jetzt Sturmwinde und Wolkenbrüche: Die Ägäisinseln Rhodos und Limnos erlebten am Wochenende die schwersten Unwetter seit Menschengedenken.
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Die Menschen auf Rhodos sprechen von ihrer Heimat gern als der „Sonneninsel“. Nirgendwo in Griechenland gibt es statistisch so viele Sonnenstunden wie hier. Aber am Wochenende bot sich ein ganz anderes Bild. Das Sturmtief „Bora“ fegte mit Winden in Sturmstärke und Starkregen über die Ferieninsel. Es war das heftigste Unwetter auf Rhodos seit Beginn der systematischen Klimaaufzeichnungen vor 161 Jahren.
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Der Meteorologe Giannis Stamatakis sprach von einem „nie da gewesenen Wetterereignis“. Binnen weniger Stunden fielen auf Rhodos 250 Millimeter Niederschlag. Das entspricht einem Viertel der durchschnittlichen Jahresmenge und ist mehr, als sonst im ganzen Monat Dezember gemessen wird. Verschlimmert wurde die Situation dadurch, dass in diesem und im vorangegangenen Sommer große Waldbestände auf Rhodos abgebrannt waren. So strömte das Regenwasser ungehindert zu Tal.
Erdrutsche und überflutete HäuserDie Wasserfluten rissen Autos mit, brachten Brücken zum Einsturz, lösten Erdrutsche aus und drangen in zahlreiche Häuser ein. Die Feuerwehren mussten 600‑mal ausrücken, um Menschen aus ihren überfluteten Häusern oder aus Autos zu retten und Keller leer zu pumpen. „Es war eine schwierige Nacht, in der viele Menschenleben in Gefahr waren“, sagte der Provinzpräfekt der Südlichen Ägäis, Giorgos Chatzimarkos, im Radiosender Skai. Touristen kamen nach Angaben der örtlichen Behörden nicht zu Schaden. Die meisten Urlauberhotels sind um diese Jahreszeit geschlossen. Die Zivilschutzbehörde ordnete ein Fahrverbot für Rhodos an. Nur Einsatzfahrzeuge von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdiensten durften unterwegs sein.
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Nicht nur auf Rhodos wütete das Sturmtief „Bora“. Bilder der Zerstörung boten sich auch auf der Insel Limnos in der Nördlichen Ägäis. Die Wolkenbrüche verwandelten viele Straßen in reißende Flüsse. Die braune Flut drang in die Häuser ein und riss Autos mit sich. Auf vielen Feldern stand das Wasser am Sonntag meterhoch. Die Stromversorgung war in Teilen der Insel unterbrochen. Ein 57‑jähriger Landwirt kam auf der Insel ums Leben, als er versuchte, mit seinem Traktor seinen stecken gebliebenen Pkw aus der Gefahrenzone zu schleppen. Die Flut überwältigte den Mann und riss ihn fort. In einem überfluteten Haus fanden die Bergungsmannschaften die Leiche eines 70‑jährigen Mannes. Er ist vermutlich ertrunken.
Auch in anderen Teilen Griechenlands wüteten am Wochenende schwere Unwetter. Im Nordwesten gingen starke Schneefälle nieder. In der Hauptstadtprovinz Attika löste der Zivilschutz am Samstagabend eine Unwetterwarnung aus. Hier gab es starke Gewitter und heftige Wolkenbrüche. Den Unwettern waren monatelange Dürre und im November ungewöhnlich hohe Temperaturen vorangegangen. Meteorologen sehen einen Zusammenhang mit dem Klimawandel und erwarten für die Zukunft häufigere Extremwetterlagen.
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