Weihnachten 2024 mit viel Schnee in den Nordalpen

20. Dezember 2024, 11:13

Weihnachten nähert sich und die Wetterlage könnte nicht spannender sein, in tiefen Lagen ist ein weißes Fest heuer so greifbar wie seit Langem nicht mehr

Schnee - Figure 1
Foto Unwetterzentrale

Österreich befindet sich aktuell in einer mäßig kalten und unbeständigen Nordwestströmung. Am 4. Advent bleibt es in den meisten Tallagen der Nordalpen jedoch noch etwas zu mild für nennenswerten Schneefall. Dies wird sich aber pünktlich zu Beginn der Weihnachtswoche ändern. Eingelagert in der Nordströmung erreicht uns am Montag ein Tief namens Diana und bringt kalte Luft arktischen Ursprungs sowie eine neue Ladung Schnee mit sich. Die kalte und vor allem entlang der Nordalpen auch tiefwinterliche Phase setzt sich nach derzeitigem Stand bis zum Christtag fort. Über die Weihnachtstage sind die Unsicherheiten zwar noch groß, die Chance auf eine Schneedecke ist aber besonders im östlichen und südöstlichen Flachland nur sehr gering.

Wetterlage am 20.12. um 13 Uhr MEZ – UBIMET 4. Advent zunehmend unbeständig

Der Samstag verläuft wettertechnisch zweigeteilt: Von Vorarlberg bis Oberösterreich bleibt es häufig trüb, aber auch meist trocken. Im Osten und Süden überwiegt hingegen der Sonnenschein. Bei mäßigem Wind aus westlichen Richtungen werden -1 bis +7 Grad erreicht. Am 4. Adventsonntag breiten sich Regen und Schnee ausgehend von Vorarlberg und Oberösterreich auf die gesamte Alpennordseite aus. Tagsüber sind dann auch im Osten und Süden Regen- und Schneeschauer zu erwarten. Die Schneefallgrenze liegt in den Nordalpen um die 1000 m, im Mühlviertel bei rund 600 m. In den südlichen Tal- und Beckenlagen schneit es mit den Schauern meist bis in die Niederungen. An der Alpennordseite und im Südosten weht lebhafter West- bis Südwestwind und die Höchstwerte liegen zwischen -1 und +8 Grad.

Schnee - Figure 2
Foto Unwetterzentrale
Weihnachtswoche startet mit schneereicher Nordlage

Bereits in der Nacht auf Montag sinkt die Schneefallgrenze in den Nordalpen rasch bis in die Täler. Am Montag selbst schneit es dann von Vorarlberg bis Oberösterreich und in der Obersteiermark zunehmend mäßig, in der Nacht auf Dienstag mit Eintreffen des Tiefs Diana auch kräftig. Regen mischt sich zeitweise nur noch in den tiefsten Lagen – wie etwa am Bodensee oder entlang der Donau – dazu. Von Unterkärnten über die Südsteiermark und das Burgenland bis ins östliche Flachland bleibt es bei zeitweiligen Auflockerungen trocken. Vom Bodensee bis Wien weht kräftiger, in Böen auch stürmischer Westwind. Die Höchstwerte liegen zwischen -1 und +6 Grad.

Prognostizierte Neuschneesumme am 23.12. und 24.12.2024 – UBIMET Zu Weihnachten Schlitten bereit halten

Der Dienstag, Heiligabend, beginnt in den Nordalpen von Vorarlberg bis zum Alpenostrand tiefwinterlich mit kräftigem Schneefall bis in tiefe Lagen. In Innsbruck und Salzburg ist ein weißes Erwachen somit nahezu abgesichert, aber auch in Bregenz ist die Chance gegeben. Tagsüber lässt der Schneefall mit Abzug des Tiefs Diana nach Südosten hin nach. Im Norden und Osten gehen tagsüber Schnee-, entlang der Donau weiterhin auch Schneeregen- oder im östlichen Flachland auch Regenschauer nieder. Im Süden bleibt es trocken, aber bewölkt. In der Osthälfte weht kräftiger bis stürmischer Nordwestwind. Maximal werden nur noch -2 bis +5 Grad erreicht.

Schnee - Figure 3
Foto Unwetterzentrale
Prognostizierte Spitzenböen am 23.12. und 24.12.2024 – UBIMET

Zum Christtag hin nehmen die Unsicherheiten in der Prognose zu. Österreich bleibt jedoch am Rande des Tiefs Diana in einer kalten und unbeständigen Nord- bis Nordostströmung. In den Nordalpen ist somit zunächst weiterer Schnee in Sicht, wobei die Intensität allmählich nachlässt. Aus jetziger Sicht sind die Chancen auf eine weiße Überraschung in den Niederungen der Südosthälfte – vor allem von Wien und Eisenstadt bis nach Graz und Klagenfurt – nur gering. Erst ab dem Stefanitag ist eine allmähliche Wetterberuhigung zu erwarten. In frisch verschneiten Gebieten muss man jedoch im weiteren Verlauf mit teils strengem Frost rechnen.

In den Nordalpen große Schneemengen

Bis zum Christtag kommen in den Nordalpen, besonders oberhalb von 800-1000 m, markante Neuschneemengen zwischen 40 und 90 cm, am Arlberg auch bis zu 120 cm zusammen. Neben einer traumhaften Winterlandschaft pünktlich zu Weihnachten bringt der Wintereinbruch primär in höheren Lagen auch eine allmählich steigende Lawinengefahr mit sich, zumal auf den Bergen in den kommenden Tagen zeitweise stürmische Verhältnisse herrschen.

Schnee - Figure 4
Foto Unwetterzentrale
Statistik der weißen Weihnachten in den Landeshauptstädten von 1961 bis 2023 – UBIMET Vielerorts weiße Weihnachten möglich

Von Vorarlberg über Tirol und Salzburg bis in die Obersteiermark, im Oberen Mühl- und Waldviertel sowie in den Ober- und Niederösterreichischen Voralpen sind weiße Weihnachten somit nahezu abgesichert. In Innsbruck (zuletzt 2017) und Salzburg (2010) ist ein weißes Weihnachtsfest endlich wieder in Sicht. Gute Chancen auf weiße Weihnachten gibt es heuer nach 14 Jahren (zuletzt 2010) auch in Bregenz. In Linz (2010) und St. Pölten (2007) ist die Wahrscheinlichkeit für ein wenig Neuschnee heuer zwar deutlich geringer, aber vor allem ab dem 24.12. durchaus noch gegeben. Noch schlechter stehen die Chancen für Wien (2012), Eisenstadt (2012), Graz (2010) und Klagenfurt (2021). Hier muss man zum Christtag hin auf eine deutliche Verlangsamung des Tiefs Diana über dem Balkan hoffen. Aktuell ist dies aber unwahrscheinlich und es sieht somit eher nach grünen Weihnachten aus. Weitere spannenden Statistiken könnt ihr auf Weiße Weihnachten in Österreich: Klimatologie und Trend finden.

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