Wien als Vorbild: EU-Kommissar besichtigt soziales Wohnareal in ...
Redaktion
Kevin Chi
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Auf Lokalaugenschein im Stadtquartier Wolfganggasse war Nicolas Schmit, EU-Kommissar und Spitzenkandidat der europäischen Sozialdemokratie, am Dienstag, um Wiens Modell des leistbaren Wohnens aus nächster Nähe zu erleben. BRÜSSEL/WIEN/MEIDLING. Wenn es um leistbares Wohnen geht, blicken viele neidvoll auf Wien. Auch bis nach Brüssel hat sich das Erfolgsmodell bereits herumgesprochen. Wiens Konzept des leistbaren Wohnens gilt europaweit als Vorreiter und dient mittlerweile als Vorbild für viele andere Großstädte. Am Dienstag gab es hohen Besuch aus der EU-Hauptstadt.
Nicolas Schmit, Spitzenkandidat der europäischen Sozialdemokratie und EU-Kommissar für Beschäftigung und soziale Rechte, war bei seinem Wien-Aufenthalt auch auf Lokalaugenschein im Stadtquartiers Wolfganggasse in Meidling, um sich das Konzept des Social Housing anzusehen.
Das 31.000 Quadratmeter große, soziale Wohnareal im 12. Bezirk wurde 2023 fertiggestellt und bietet Platz für rund 2.000 Personen. Neben Grün- und Naherholungsraum, guter öffentlicher Anbindung sowie Infrastruktur fällt das Quartier durch seine ökologische Bauweise und andere Besonderheiten – etwa die Fokussierung auf Alleinerziehende – auf.
Schmit wirbt für Wiener ModellBei seinem Gang durch das Wohnviertel wurde der Spitzenfunktionär unter anderem von den beiden Spitzenkandidaten der SPÖ für die kommende EU-Wahl, Andreas Schieder und Evelyn Regner, sowie Wiens Vizebürgermeisterin Kathrin Gaál (ebenfalls SPÖ) begleitet. Meidlings Bezirksvorsteher Wilfried Zankl (SPÖ) sowie EU-Spitzenkandidat der SPÖ-Oberösterreich, Hannes Heide, komplettierten die Gruppe.
Schmit schien bei seiner Tour durch das Quartier zu gefallen, was er sah. "Einer unserer zentralen Forderungspunkte als europäische Sozialdemokratie ist, leistbaren Wohnraum für alle Europäerinnen und Europäer zu schaffen. (...) Wien zeigt seit Jahrzehnten vor, wie eine erfolgreiche soziale Wohnbaupolitik in Europa aussehen kann. Mehr als die Hälfte aller Wienerinnen und Wiener wohnt im kommunalen oder geförderten Wohnbau. Im Sinne einer starken sozialen europäischen Gemeinschaft sollte es überall in Europa mehr erschwinglichen Wohnungsbau geben", hob der EU-Spitzenpolitiker hervor.
In vielerlei Hinsicht ein besonderes KonzeptSPÖ-Wien-Spitzenkandidatin Regner gefiel wiederum, dass das Quartier den Bedürfnissen von Alleinerziehenden entspräche und sieht das Projekt als Aushängeschild für gelungene Frauenpolitik und Gleichstellung. "Wir wissen, dass der Großteil der Alleinerziehenden, sowohl in Österreich als auch in der EU, Frauen sind", hielt die Wiener EU-Spitzenkandidatin fest.
"Wohnkonzepte wie das Stadtquartier Wolfganggasse mit spezieller Grundrissplanung, kurzen Wegen zu Betreuungseinrichtungen, Gemeinschaftsflächen und Grünraum unterstützen Frauen in ihrem Lebensalltag und sorgen für effizientes Zeitmanagement. Sie sind ein weiterer wichtiger Schritt und beispielgebend für Europa, um Benachteiligungen auszuräumen und Frauen zu empowern."
Schieder ging beim Rundgang auf die EU-weite Problematik, nämlich die steigenden Wohnkosten ein: "Leistbarer Wohnraum wird knapp und gerade in Zeiten hoher Inflation wissen viele Menschen nicht mehr, wie sie ihre Mietkosten noch bezahlen sollen."
Deshalb sei die Verbesserung bei der Leistbarkeit von Wohnraum eine der wichtigsten politischen Herausforderungen und auch die EU müsse sich diesem Thema endlich gezielt annehmen. Wien sei dafür europäisches best-practice-Beispiel und müsse als Vorbild Schule machen, so der EU-Spitzenkandidat der SPÖ. Er forderte daher mehr öffentliche Investitionen in den Wohnbau, primär im sozialen und geförderten Wohnbau.
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