Mutmaßlicher Suizid in Kapsel - mehrere Festnahmen

3 Stunden vor
Sarco Suizidkapsel

Im Kanton Schaffhausen ist offenbar ein Mensch in einer Suizidkapsel gestorben. Die Kantonspolizei fand die Leiche und ordnete eine Obduktion an. Außerdem seien mehrere Menschen verhaftet worden.

Laut Kantonspolizei war am Montagnachmittag bei der Staatsanwaltschaft ein telefonischer Hinweis einer Anwaltskanzlei eingegangen. Polizeibeamte hätten die Suizidkapsel "Sarco" bei einer Waldhütte in Merishausen unweit der deutsch-schweizerischen Grenze zum Kreis Konstanz gefunden. Sie sei sichergestellt worden. Die Leiche werde in Zürich obduziert.

Wegen des Verdachts der Verleitung und Beihilfe zum Suizid seien mehrere Personen im Raum Merishausen verhaftet worden, heißt es in der Polizeimitteilung weiter.

Sargkapsel ist bisher noch nicht verwendet worden

Nach Informationen der Nachrichtenagentur AP ist die "Sarco"-Selbstmordkapsel zuvor noch nie verwendet worden. Sie sei so konzipiert, dass sich jemand im Inneren durch Knopfdruck das Leben nehmen könne. Dabei werde Stickstoffgas in die versiegelte Kammer eingeleitet. Der Mensch in der Kapsel soll einschlafen und in wenigen Minuten durch Sauerstoffmangel sterben.

SWR Kultur berichtete im Juli über die Suizidkapsel und die Kritik daran:

Rechtliche Bewertung der Suizidkapsel ist unklar

In der Schweiz gelten passive Sterbehilfe und Beihilfe zum Suizid als erlaubt, solange keine selbstsüchtigen Beweggründe zugrunde liegen. Wie der Schweizer Sender SRF berichtet, hat aber Gesundheitsministerin Elisabeth Baume-Schneider am Montag in der Fragestunde des Nationalrates erklärt, die Suizidkapsel "Sarco" sei nicht rechtskonform. Sie erfülle die Anforderungen des Produktesicherheitsrechts nicht. Außerdem sei die Verwendung von Stickstoff in der Kapsel nicht mit dem Chemikaliengesetz vereinbar.

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