EM-Showdown erreicht Jubilarin Sarah Puntigam schoss ÖFB ...
Österreichs Fußball-Nationalteam der Frauen steht im Play-off-Finale um ein EM-Ticket, Gegner ist Polen. Nach dem 3:0 im Hinspiel gab es gegen Slowenien auch daheim in Ried einen vollen Erfolg. Zwei Elfmetertore führten zum 2:1-Erfolg.
Nur noch eine Hürde hat Österreichs Frauenfußball-Nationalteam auf dem Weg zur EURO 2025 in der Schweiz zu nehmen. Im Play-off-Halbfinale gewann das Fuhrmann-Team am Dienstag in Ried das Rückspiel gegen Slowenien mit 2:1 (0:0). Nach dem 3:0 im Auswärtsspiel war das Weiterkommen nur noch Formsache gewesen.
Gegner im Play-off-Finale am 29. November und 3. Dezember ist Polen, das gegen Rumänien nach einem 2:1 im Hinspiel auch daheim mit 4:1 siegreich blieb.
Beim Anpfiff in Ried waren viele der 2600 Fans noch gar nicht im Stadion. Lange Warteschlangen an den Kassen zeigten, wie groß das Interesse am ÖFB-Frauenteam war. Wer schon auf der Tribüne war, sah zunächst die Ehrung für Kapitänin Sarah Puntigam für ihr 150. Länderspiel und dann eine sofort erfrischend aufspielende österreichische Mannschaft. Als Sturmspitze begann Nicole Billa (nach Nasenbeinbruch mit Schutzmaske) anstelle von Eileen Campbell. Die Freiburg-Legionärin musste mit Kreislaufproblemen passen.
Die beste Chance der Anfangsphase verzeichnete Sarah Zadrazil, deren Schuss Torhüterin Zala Mersnik mit den Fingerspitzen noch zur Ecke klären konnte (16.). Es folgten noch viele gute Szenen, aber wenig Abschlüsse. Billa scheiterte in der Nachspielzeit der ersten Hälfte aus kurzer Distanz an der Torhüterin.
Die Überlegenheit der Österreicherinnen wurde nach Seitenwechsel noch stärker. Für einen Torerfolg brauchte es aber eine Standardsituation: Nach Foul an Lilli Purtscheller verwertete Jubilarin Sarah Puntigam den fälligen Elfmeter ganz souverän (62.).
Rollende Angriffe des ÖFB-Teams prägten weiter das Spiel, zwölf Minuten nach dem Führungstreffer folgte der nächste Strafstoß, nachdem Julia Hickelsberger von der Torfrau ungeschickt umgerannt worden war. Puntigam trat erneut an und traf erneut ins rechte Eck zum 2:0.
In der Nachspielzeit kam Slowenien doch noch zu einem Tor. Nach VAR-Check gab es Elfmeter, Lara Prasnikar verkürzte im Duell mit Manuela Zinsberger. Endstand: 2:1 für Österreich - das Team bedankte sich in eigens angefertigten Sarah-Puntigam-Jubiläumsshirts mit einer Ehrenrunde beim begeisterten Rieder Publikum.
Stimmen zum SpielTeamchefin Irene Fuhrmann bilanzierte nicht nur zufrieden: "Ergebnistechnisch ist es in Ordnung, leistungstechnisch waren es mir auch im Rückspiel zu viele Fehler im Ballbesitz. Das kann zu einem Problem werden, wenn wir gegen Polen bestehen wollen. Wir haben teilweise auch sehr schöne Aktionen nach vorne durchgespielt und Torchancen kreiert. Aber ich würde mir wünschen, dass wir über die ganze Spielzeit dynamischer und präsenter auftreten. Wir wissen, das ein Play-off-Duell kein Selbstläufer ist und wir müssen ein hartes Stück Arbeit noch erledigen. In der Generali Arena haben wir gegen Frankreich im Vorjahr 10.000 Zuschauer gehabt. Es wäre ein Traum, gegen Polen wieder von so einer Welle getragen zu werden."
Sarah Zadrazil sagte: "Es war schon in Slowenien nicht ganz einfach. Heute hätte es höher ausgehen können. Aber es war wichtig, die Hürde zu meistern. Wir wollen zur EM. Es war wichtig, souverän aufzutreten. Es war nicht alles perfekt, aber wir freuen uns schon auf die nächste Runde gegen Polen. Sie haben sehr gute Spielerinnen auf dem Platz. Wir werden alles reinwerfen, um auch diese Hürde zu nehmen."
Torhüterin Manuela Zinsberger: "Es war heute kein Stück leichter als im Hinspiel, weil sie uns auch heute wieder alles abverlangt haben. Wichtig war heute nur, dass wir den Sieg eingefahren haben und in die nächste Runde eingezogen sind. Mit dem Resultat sind wir zufrieden, von der Leistung her müssen wir uns definitiv noch steigern. Gerade im Ballbesitz sind wir besseres gewohnt von uns. Auf Sarah bin ich unglaublich stolz. 150 Spiele für Österreich zu absolvieren ist eine Nummer. Sie hat Legendenstatus und heute ihre Coolness zwei Mal unter Beweis gestellt. Sie ist eine tolle Sportlerin und Persönlichkeit."
Kapitänin Sarah Puntigam: "Es war sehr emotional und ich bin sehr froh, dass ich dem Team heute helfen konnte. Alles was zählt ist, dass wir in der nächsten Runde sind. Es war sicherlich nicht unser bestes Spiel, darum müssen wir gegen Polen zulegen. Wir haben heute sehr viele Chancen gehabt und müssen mehr Tore daraus machen. Es ist definitiv Luft nach oben."