Erster Auswärtssieg der Historie: San Marino steigt auf
San Marino erlebte einen außergewöhnlichen Abend: Seit 2004 gewann man nur einmal - gegen Liechtenstein. Im Rückspiel der Nations League triumphierte der Zwergstaat mit 3:1 erneut - und steigt somit direkt in Liga C auf.
Pure Ekstase bei Andrea Contadini und San Marino nach dem Sieg in Liechtenstein. IMAGO/Steinsiek.ch
Wie muss es sich anfühlen, wenn das eigene Team seit 20 Jahren durchgehend verliert - und dann zweimal innerhalb von zwei Monaten gewinnt? Nachzufragen wäre das beim Nationalteam von San Marino, das vor dem Sieg im September gegen Liechtenstein zuletzt am 28. April 2004 gewann - ebenfalls gegen Liechtenstein in einem Freundschaftsspiel. Während das Resultat im September der erste Pflichtspielsieg in der Geschichte war, nahm das Fußballmärchen nun noch größere Ausmaße an.
Denn in der nur drei Teams umfassenden Gruppe 1 der Liga D in der Nations League reichte dem 210. und Letzten der FIFA-Weltrangliste zwei Siege gegen Liechtenstein und ein Unentschieden gegen Gibraltar, um den Gruppensieg zu erringen. Die Freude war allen Beteiligten während des Spiels anzumerken, bei den Toren jubelte die ganze Bank mit, schon beim Ausgleich sprinteten alle aufs Feld, um gemeinsam zu feiern. Das 3:1 war der erste Auswärtssieg der Geschichte - und der höchste Sieg überhaupt. Kurios: Alle drei Siege waren gegen Liechtenstein.
Auch auf dem Social-Media-Kanal auf X des Zwergstaats herrscht pure Ekstase: "Zehn Minuten, um Geschichte zu schreiben" hieß es in Minute 80, beim Führungstreffer wurde beschrieben, dass es das erste Spiel jemals ist, welches San Marino drehte. Liechtenstein ging zunächst durch ein Traumtor in Führung, nach der Halbzeitpause glich Lazzari aus, ehe Nanni per Elfmeter und Golinucci alles klar machten.
1:0 Sele (40')
1:1 Lazzari (46')
Spieldaten
"Ich schwöre, das ist kein Traum", so die sinngemäße Übersetzung auf X. Und: "Wir steigen auf, ich werde weinen." In der nächsten Ausgabe der Nations League warten nun größere Gegner: Statt Liechtenstein und Gibraltar könnte es gegen Kontrahenten wie Belarus, Zypern oder Estland gehen.
kon, kon