«Er lebte zurückgezogen»: Samnaun nach Angriff auf Kind geschockt
Publiziert13. November 2024, 13:14
Samnaun GR«Er lebte zurückgezogen»: Samnaun nach Angriff auf Kind geschockt
Am Mittwoch hat ein Mann in Samnaun ein Kind an einer Bushaltestelle angegriffen und verletzt. Nachbarn kannten den Mann als Einzelgänger, können sich die Tat aber nicht erklären.
Am Mittwochmorgen hat ein Mann in Samnaun GR ein Kind an einer Bushaltestelle angegriffen und verletzt. Wie die Kantonspolizei Graubünden mitteilt, begab sich der 52-Jährige gemäss ersten Erkenntnissen gegen 7.30 Uhr zur Bushaltestelle bei der Örtlichkeit Musella in Samnaun.
Dort griff er ein Kind mit einem unbekannten Gegenstand an und verletzte dieses am Kopf. Anschliessend begab er sich zurück in sein Haus und meldete die Tat der Einsatzleitzentrale der Kantonspolizei Graubünden.
Wie Recherchen von 20 Minuten vor Ort zeigen, handelt es sich beim mutmasslichen Täter um den 52-jährigen J.T.* Nachbarn beschreiben ihn als ruhigen Einzelgänger: «Seit seine Geschwister aus dem Dorf weggezogen sind, hatte er hier oben niemanden mehr und hat sich mehr und mehr zurückgezogen. Doch wir kannten ihn als ruhigen, anständigen Mann, der nie negativ aufgefallen ist und immer gegrüsst hat.»
«Seit die Familie weggezogen ist, lebte er zurückgezogen»
Der Geschäftsleiter eines nahen Geschäfts bestätigt das: «Ich habe ihn nur sehr selten ausserhalb seiner Wohnung gesehen, seit letztem Winter eigentlich gar nicht mehr. Er lebte zurückgezogen, seit seine Familie vor rund zehn Jahren weggezogen ist.» Die Wohnung des mutmasslichen Täters liegt nur wenige Meter von der Bushaltestelle entfernt. «Ich konnte beobachten, wie die Polizei vorgefahren ist und T.* sich beim Nebeneingang seines Hauses seelenruhig festnehmen liess», sagt der Geschäftsleiter. Wieso es zur Tat kam, kann sich im Dorf bislang niemand erklären.
Wie Anwohner weiter erzählen, sind mehrere Menschen dem verletzten Kind zu Hilfe geeilt. Es soll sich um einen zehnjährigen Jungen handeln. Auch die Polizei schreibt, dass das schwer verletzte Kind durch Privatpersonen in eine örtliche Arztpraxis gebracht und notfallmedizinisch versorgt worden sei. Anschliessend wurde es mit der Rega ins Kantonsspital Graubünden nach Chur überflogen. Das Kind ist schwer, aber nicht lebensbedrohlich verletzt. «Zwischen dem 52-Jährigen und dem Kind besteht kein Verwandschaftsgrad», sagt Polizeisprecher Markus Walser auf Anfrage. Zu einem allfälligen Nachbarschaftsverhältnis gibt es keine Angaben. Auch zur mentalen Gesundheit des 52-Jährigen werden keine Auskünfte erteilt.
Care Team im Einsatz
Die Polizei bestätigt weiter, dass Einsatzkräfte der Kantonspolizei Graubünden den mutmasslichen Täter um 11.30 Uhr ohne Widerstand verhaften konnten. Er wurde der Staatsanwaltschaft zugeführt, welche ein Verfahren gegen ihn eröffnet hat. Für die Betreuung involvierter Personen stand das Care Team Grischun im Einsatz.
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