Champions League: Lijnders setzt in Prag auf „Salzburg-Style“

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Champions League

Der FC Salzburg wie auch Sparta Prag gehen unfreiwillig ausgerastet ins erste Ligenspiel der neuen Champions League. Fiel der Probegalopp für Österreichs Vizemeister am vergangenen Wochenende buchstäblich ins Wasser, musste auch Tschechiens Rekordmeister aufgrund der anhaltenden Regenfälle pausieren. Im Stadion Letna trifft Salzburg am Mittwoch (18.45 Uhr) auf einen Gegner, der saisonübergreifend bereits 26 Pflichtspiele ungeschlagen ist. Beide Teams gehen als Außenseiter in die CL-Saison, der Auftakt ist zugleich richtungsweisend.

Salzburg Champions League - Figure 1
Foto sport.ORF.at

Online seit heute, 10.35 Uhr

Auf einen gewissen Wiedererkennungswert auf dem Platz, Trainer Pepijn Lijnders nennt das „Salzburg-Style“, kommt es dem langjährigen Liverpool-Assistenztrainer an. „Gegen Twente und Kiew hat man schon ein Salzburg mit einer Identität gesehen.“ Egal ob zu Hause oder auswärts, Salzburg versuche, seinen „Style“ immer durchzuziehen, betonte Lijnders vor seinem CL-Debüt als Cheftrainer. Die Königsklasse hat er mit Liverpool an der Seite von Jürgen Klopp 2019 gewonnen.

„Es fühlt sich gut an, sie einmal gewonnen zu haben. Das ist eine Erfahrung, die du in deinen Rucksack packst, auch die vier Qualifikationsspiele heuer helfen uns. Es ist nicht die Champions League, aber es bereitet einen vor“, meinte Lijnders. Salzburgs Bilanz in dieser Spielzeit kann sich durchaus sehen lassen. Abgesehen vom 2:3 im bisher letzten Bewerbsmatch der „Bullen“ am 1. September bei Rapid holte das Teamsechs Siege und zwei Unentschieden.

Salzburgs Auftakt gegen Sparta Prag

Für Salzburg steht das erste Spiel in der neuen Champions-League-Saison an. Das Turnier wird erstmals im Ligamodus ausgetragen, mit jeweils vier Heim- und Auswärtsspielen. Als erster Gegner wartet Sparta Prag im Auswärtsspiel.

Die sechste Champions-League-Teilnahme in Folge wurde mit Siegen über Twente Enschede und Dynamo Kiew fixiert, nun ist beim niederländischen Coach die Vorfreude auf den Start in die neu geschaffene Ligaphase groß. „Endlich geht es los, wir freuen uns sehr darauf, uns in der Champions League zeigen zu können“, so Lijnders.

Die wetterbedingte Absage des Klagenfurt-Heimspiels bezeichnete Lijnders in puncto Spielrhythmus als „schlecht. Ich hasse es. Wir waren in der Vorbereitung auf Klagenfurt, wir hatten uns sehr darauf gefreut.“ Man habe aber sogleich umgeplant und eine taktische Vorbereitungseinheit auf Sparta eingeschoben.

Respekt vor Auftaktgegner Sparta

Allerdings ist der Respekt vor Sparta groß. „Wir treffen auf eine körperlich starke und erfahrene Mannschaft, das Spiel in Prag wird definitiv nicht einfach, und wir müssen auf allen Ebenen ein sehr hohes Niveau erreichen, um dort zu bestehen“, warnte Lijnders.

Dorgeles Nene und seine „Bullen“ brennen auf den Start in die Königsklasse

Der tschechische Doublegewinner und Tabellenführer überstand sogar drei Qualirunden, schaltete dabei Rapids Conference-League-Gegner Shamrock Rovers, mit FCSB Bukarest den Europa-League-Play-off-Bezwinger des LASK und Malmö aus. „Die Tschechen sind sehr gut in die neue Saison gestartet und in der Meisterschaft noch unbesiegt. Sie werden also gegen uns sicher mit viel Selbstvertrauen und Energie in die Partie gehen. Aber auch wir sind bisher sehr gut unterwegs und haben gute Leistungen gezeigt“, erklärte Verteidiger Kamil Piatkowski.

Champions League, erste Runde

Mittwoch, 18.45 Uhr:

Sparta Prag – Salzburg

Prag, Stadion Letna, SR Obrenovic (SLO)

Mögliche Aufstellungen:

Sparta: Vindahl – Vitik, Panak, Sörensen – Wiesner, Kairinen, Laci, Rynes – Birmancevic, Olatunji, Haraslin

Salzburg: Blaswich – Dedic, Piatkowski, S. Baidoo, Mellberg – Diambou, Gourna-Douath, Gloukh – Nene, Ratkov, Yeo

Mads Bidstrup blieb erkrankt zu Hause, womit die Salzburger ihren Dauerläufer im Mittelfeld vorgeben müssen. „Wir kennen Mads, er ist enorm wichtig für uns. Unser Pressing steigert sich um 30 Prozent mit ihm, er spult 14 km pro Spiel ab, so was habe ich noch nie gesehen“, lobte Lijnders den dänischen „Kämpfer mit dem großen Herzen“. Sein Ausfall soll laut Lijnders durch das Kollektiv aufgefangen werden.

Richtungsweisender Auftakt

Beide Teams gelten in der 36 Vereine umfassenden Königsklasse als Außenseiter, ihr Ziel ist zumindest eine Platzierung in den Rängen neun bis 24, um im Play-off um die Achtelfinal-Teilnahme zu spielen. In dem Kontext könnte der Partie in Tschechiens Hauptstadt schon eine richtungsweisende Bedeutung zukommen.

„Klar ist, dass wir mit einem Sieg in diesen Bewerb starten möchten. Aber das wird sicher auch Sparta so sehen, die zudem noch vor eigenem Publikum antreten. Dass wir damit aber umgehen können, haben wir unter anderem schon bei Twente (3:3, Anm.) gezeigt“, meinte Piatkowski vor dem Duell in Tschechien.

Hochkaräter kommen erst später

Auf Salzburg warten in der „Königsklasse“ noch Duelle mit Stade Brest (1. Oktober, heim), Dinamo Zagreb (23. Oktober, heim), Feyenoord Rotterdam (6. November, auswärts), Bayer Leverkusen (26. November, auswärts), Paris Saint-Germain (10. Dezember, heim), Real Madrid (22. Jänner 2025, auswärts) und Atletico Madrid (29. Jänner, heim). Sparta bekommt es mit Leverkusen, Brest, Feyenoord, Atletico und noch mit Stuttgart, Manchester City und Inter Mailand zu tun.

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