Rucola in Verdacht RKI meldet Salmonellenausbruch
In Deutschland, Österreich und Dänemark gibt es einen Ausbruch bestimmter Salmonellen. Allein hierzulande seien bereits 98 Fälle erfasst, teilte das Robert Koch-Institut (RKI) am Mittwoch mit Datenstand vom 24. September mit. Zum Vergleich: Von 2015 bis 2023 waren es jeweils lediglich ein bis sechs Erkrankungsfälle pro Jahr, die auf das Bakterium Salmonella Umbilo zurückgingen.
Das zeitliche und räumliche Auftreten der Erkrankungsfälle lasse eine Verbindung zu einem bundesweit vertriebenen Lebensmittel vermuten, hieß es weiter. Bisher hätte das RKI 28 erkrankte Personen zu ihrem Lebensmittelverzehr vor dem Erkrankungsbeginn befragen können. Dabei hätte es deutliche Hinweise auf einen möglichen Ursprung gegeben: Rucola. Da Rucola in der Gastronomie oft in gemischten Salaten oder als Beilage zu anderen Gerichten angeboten werde, ist der Verzehr teilweise schwierig zu erinnern, so das RKI.
In Österreich sei S. Umbilo bereits in Proben von Rucola aus Italien nachgewiesen worden. Es könne davon ausgegangen werden, dass die Mehrheit der Erkrankungsfälle in den drei Ländern wahrscheinlich durch kontaminierten Rucola hervorgerufen worden sei.
Die tatsächliche Zahl der Fälle liege sicher deutlich höher als die der erfassten, da nur ein Teil der Menschen mit Magen-Darm-Beschwerden einen Arzt aufsuche und davon wiederum nur ein Teil mikrobiologisch getestet werde. Für die kommende Zeit sei mit weiteren Infektionen zu rechnen, hieß es.
Salmonella Umbilo ist eine seltene Unterform der Bakterienart Salmonella enterica. Wie andere Salmonellen-Typen kann sie Lebensmittelinfektionen beim Menschen verursachen. Typische Symptome sind Durchfall, Bauchschmerzen und Krämpfe, Übelkeit und Erbrechen sowie Fieber. Vor allem bei Kleinkindern, älteren Menschen und solchen mit geschwächtem Immunsystem kann es zu schweren Verläufen kommen.