Die Weltranglisten-Zweite aus Belarus siegte im mit großer Spannung erwarteten Melbourne-Halbfinale gegen die Amerikanerin Coco Gauff mit 7:6 (7:2), 6:4.
Aryna Sabalenka ist nur noch einen Schritt von der erfolgreichen Titelverteidigung bei den Australian Open entfernt. Die als Nummer zwei gesetzte Akteurin aus Belarus zog am Donnerstag mit einem 7:6(2),6:4-Sieg gegen die US-Amerikanerin Coco Gauff zum zweiten Mal in ihrer Karriere ins Endspiel des ersten Tennis-Grand-Slam-Turniers des Jahres ein. Dort trifft die 25-jährige Ranglistenzweite am Samstag auf Zheng Qinwen (CHN-12), die Dajana Jastremska (UKR) mit 6:4,6:4 bezwang.
Sabalenka hofft dabei auf ein ähnliches Ende wie 2023, wo sie die Kasachin Elena Rybakina in der Rod Laver Arena in Melbourne nach hartem Kampf mit 4:6,6:3,6:4 bezwungen hatte. Im Finale bei einem Major-Event war sie sonst nur bei den US Open vergangenes Jahr vertreten. Da hatte Gauff mit 2:6,6:3,6:2 die Oberhand behalten. Sabalenka glückte nun auf australischem Boden also die Revanche für die jüngste Niederlage im direkten Duell im September 2023.
Souveräner, direkter, schneller„Ich habe mich voll auf mich fokussiert, war vorbereitet darauf, dass sie sich gut bewegen wird und ich viele Bälle spielen muss. Ich war für alles bereit“, resümierte Sabalenka im Siegerinterview auf dem Court. Im Head-to-Head verkürzte die 13-fache WTA-Turniersiegerin auf 3:4. „Es sind immer tolle Spiele, es großartig gegen sie zu spielen“, meinte Sabalenka. Die legte mit sieben Punkten in Folge samt anschließendem Break zum 2:0 einen Traumstart hin. Souverän über die Bühne brachte sie den ersten Satz auch aufgrund leichter Eigenfehler nicht. Beide Spielerinnen gaben dreimal ihren Aufschlag ab.
Die als Nummer vier gesetzte Gauff konnte einen Satzball bei 4:5 dank starker Aufschläge abwehren und auf 6:5 davonziehen. Mit einem Rebreak rettete sich Sabalenka vor den Augen von Tennis-Legende Billie Jean King ins Tiebreak und war dort ungefährdet, verwertete ihren dritten Satzball. Im zweiten Durchgang agierten beide beim Service stärker. Den Ausschlag gab ein Break der Vorjahressiegerin zum 5:4. Die 19-jährige Gauff konnte in der Folge einen Matchball mit einem sehenswerten Passierschlag abwehren, war beim zweiten aber machtlos.
Nach 1:42 Stunden war der Erfolg in der Tasche, Gauff kassierte die erste Niederlage in diesem Jahr, nachdem sie zuletzt in Auckland den Turniersieg geholt hatte. „Es war ein hartes Match, ich hatte in beiden Sätzen meine Chancen, aber sie hat besser gespielt. Ein paar Punkte haben entschieden, so ist der Tennis-Sport“, sagte Gauff. Allgemein gesehen sei es ein „positives“ Turnier gewesen.
Auf den Spuren von Serana WilliamsSabalenka wurde erstmals im Turnierverlauf richtig gefordert. Sie ist die erste Spielerin seit der US-Amerikanerin Serena Williams 2016 und 2017, die es in aufeinanderfolgenden Jahren ins Endspiel „down under“ geschafft hat. Sollte sie triumphieren, wäre sie die erste Akteurin seit Viktoria Asarenka 2012 und 2013, die vor Ort zwei Titel in Folge holen konnte.
Für Zheng war schon der Einzug ins Halbfinale der größte Erfolg ihrer Karriere, den sie nun noch mit dem Premierentitel veredeln kann. Ihr bisher einziges Duell mit Sabalenka ging 2023 im US-Open-Viertelfinale klar in zwei Sätzen verloren. Gegen Jastremska machte sie einen 0:2-Rückstand wett und mit ihrem zweiten Break zum 4:3 die Vorentscheidung perfekt. Die aus der Qualifikation gekommene Ukrainerin ließ sich danach wegen einer Bauchmuskelverletzung behandeln. Auch deshalb hatte die Chinesin die besseren Karten, auch im zweiten Satz gab ein Break mehr den Ausschlag.
Nach 1:42 Stunden beendete die 21-jährige Nummer zwölf des Turniers die Partie siegreich. Zehn Jahre nach dem Titelgewinn von Li Na steht damit wieder eine Chinesin im Endspiel von Melbourne.