Aryna Sabalenka holt sich erneut Melbourne-Trophäe

Sabalenka

Sabalenka dankte in ihrer Siegesrede auch Evonne Goolagong Cawley, die ihr kurz zuvor die Siegestrophäe überreicht hatte. Die 72-jährige Australierin ist als vierfache Melbourne-Siegerin eine der Tennis-Legenden ihres Landes. „Es waren tolle zwei Wochen. Ich hätte mir nicht gedacht, dass ich diese Trophäe wieder in die Luft halten kann. Ich bin sprachlos“, meinte die Weltranglisten-Zweite. Sie hatte auch Trost für Zheng übrig. „Ich weiß, dass es hart ist, im Finale zu verlieren. Du wirst noch in vielen Finali stehen und deinen Titel holen.“

Die enttäuschte Zheng hatte von sich mehr Gegenwehr erwartet. „Es war mein erstes Finale, es tut mir ein bisschen leid. Ich glaube, dass ich besser hätte spielen können“, sagte die Chinesin, die in ihrer Heimat wohl zu einem neuen Superstar aufgestiegen ist. Die Einschaltziffern allein in China sind während des Turniers durch die Decke gegangen.

Sabalenka hatte zuvor gegen Zheng in ihrem insgesamt dritten Major-Endspiel nicht nur akustisch dominiert, sondern auch vom Spielverlauf her. Gleich zum 2:0 durchbrach sie erstmals den Aufschlag der Chinesin und wehrte unmittelbar darauf drei Rebreakbälle ab. Bei 5:2, 0:40 vergab Sabalenka zunächst noch drei Satzbälle, sie nützte dann aber den fünften zum 6:3 nach 33 Minuten.

Die Nervosität der erst 21-jährigen Zheng in ihrem ersten großen Endspiel war dann nicht zu übersehen, als sie im ersten Game des zweiten Satzes drei Doppelfehler beging. Das bedeutete quasi schon die Entscheidung, denn Sabalenka ließ sich diesen Vorteil nicht mehr nehmen. Zheng gab dann erneut den Aufschlag zum 1:4 ab. Nur im Finish merkte man Sabalenka eine schwere Hand an, sie konnte erst ihren fünften Matchball nutzen. Letztlich blieb Zheng wie im bis dato einzigen Duell der beiden im US-Open-Viertelfinale im Vorjahr (6:1,6:4) ohne Chance.

Sabalenka bleibt dennoch die Nummer zwei der Frauen hinter der überraschend schon in Runde drei gescheiterten Polin Iga Swiatek. Wie ihre Landsfrau Victoria Asarenka (2012 und 2013) hat sie nun das Melbourne-Double geschafft.

Zheng, die darauf gehofft hatte, zehn Jahre nach Li Na zur zweiten chinesischen Siegerin zu werden, verbessert sich auf Platz sieben und damit erstmals in die Top Ten. Zudem darf sie sich mit 1,05 Mio. Euro trösten.

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