Trumps Ukraine-Friedensplan: Russland zeigt Gesprächsbereitschaft

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Stand: 12.12.2024, 18:18 Uhr

Von: Tadhg Nagel

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Russland ist offen für Trumps Vorschläge – doch Zweifel bleiben. Kann der designierte US-Präsident ein rasches Ende des Ukraine-Kriegs herbeiführen?

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Foto Frankfurter Rundschau

Moskau/Washington, D.C. – Russland ist laut einem hochrangigen Diplomaten des Landes bereit, die Pläne des designierten Präsidenten Donald Trump zur Beendigung des Ukraine-Kriegs zu prüfen. Trump hatte wiederholt versprochen, dass er das Ende des Konflikts rasch einläuten werde. Ist dieser Zeitpunkt schon jetzt, vor seinem Amtsantritt, gekommen?

„Russland ist bereit, Trumps Vorschläge zur Ukraine zu prüfen, aber prüfen heißt nicht zustimmen“, schrieb die staatliche Nachrichtenagentur RIA Novosti am Mittwoch (11. Dezember) auf Telegram und zitierte dabei den stellvertretenden Außenminister des Landes, Sergei Ryabkov.

Trump fordert Waffenstillstand: Russland zeigt sich offen für Vorschläge zum Ukraine-Krieg

Der Beitrag folgt auf eine Aussage von Trump am Sonntag (8. Dezember) auf Truth Social. Nach einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Paris, wo die drei an der Wiedereröffnung der Kathedrale Notre-Dame teilgenommen hatten, schrieb er dort, dass „Selenskyj und die Ukraine einen Deal machen und den Wahnsinn stoppen möchten“.

Kann Donald Trump den Ukraine-Krieg rasch beenden? © IMAGO/Eliot Blondet / Pool / Bestimage

Trumps Post zufolge sollte es „sofort eine Waffenruhe geben und Verhandlungen sollten beginnen“. Laut dem wiedergewählten US-Präsidenten werden im Ukraine-Krieg „zu viele Leben so unnötig verschwendet, zu viele Familien zerstört“. Wenn es so weitergehe wie bisher, könne die Situation „zu etwas viel Größerem und viel Schlimmerem werden“, so seine Warnung.

Putins Regierung über Trump: Vorschläge zur Ukraine könnten geprüft, aber nicht garantiert werden

Gegenüber der New York Post teilte Trump später mit, dass Selenskyj für einen Waffenstillstand sei und dass Russlands Staatschef Wladimir Putin den Vorschlag in Betracht ziehen sollte. Immerhin habe Russland bei der Invasion zahlreiche Opfer zu beklagen. Weiterhin versprach er an einem „Konzept“ zu arbeiten, „wie dieser lächerliche Krieg beendet werden kann“.

Ryabkovs jüngste Äußerung, er sei offen für Trumps Vorschläge, kam einen Tag nach einem Interview mit dem US-Sender NBC. In diesem sagte er, der Kreml würde einen Gefangenenaustausch unterstützen, der dem Austausch vom August ähneln solle. Damals wurde Evan Gershkovich, ein Reporter des Wall Street Journal, freigelassen. Rybakov schien dort anzudeuten, dass ein solcher Austausch ein geeigneter erster Schritt wäre, um Vertrauen zur neuen Regierung unter Trump aufzubauen.

Russland lobt Trumps Friedensvision: Auch, wenn 24 Stunden dem Kreml unrealistisch erscheinen

Vom künftigen US-Präsidenten selbst habe man noch nichts gehört, so Ryabkov letzte Woche gegenüber CNN. Wir haben nur das gesehen, was einige Leute aus seinem Umfeld öffentlich gemacht haben. Wir haben auch einige Aussagen des designierten Präsidenten Trump aus seiner Wahlkampagne gesehen, in denen er sagte, dass er dieses Problem innerhalb von 24 Stunden lösen könne“, so der Gesandte Russlands. Er hält dies aber für unwahschreinlich: „24 Stunden war wahrscheinlich ein Wort, das er benutzte, um zusätzliche Sympathien bei den Wählern zu wecken“, fuhr er fort. „Einige Konflikte können nicht einmal in 24 Jahren gelöst werden“.

Seine Aussage spiegelt die Äußerungen der Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa, wider. Diese äußerte laut RIA am Mittwoch, dass Russland zwar zu einem Dialog mit der neuen Regierung in der Ukrainefrage bereit sei, aber noch kein substanzieller Vorschlag für eine Beilegung des Konflikts eingegangen sei. (tpn)

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