Schock über Zwischensieg eines Kreml-Freundes in Rumänien
Völlig überraschend landete der rechtsextreme Călin Georgescu im ersten Durchgang der rumänischen Präsidentschaftswahl auf Platz eins. Premierminister Marcel Ciolacu wurde nur Dritter und hat seinen Rücktritt als Parteichef angekündigt
Călin Georgescu holte sich im ersten Durchgang überraschend den ersten Platz.
"Viele von uns haben heute Nacht nicht geschlafen und permanent die Ergebnisse nachgelesen", erzählt Radu Vancu von der Universität Sibiu über den Schock, der am Sonntagabend viele prowestliche Rumäninnen und Rumänen erfasste, als bekannt wurde, dass der rechtsextreme antiwestliche Kandidat Călin Georgescu die erste Runde der Präsidentschaftswahl mit knapp 23 Prozent gewonnen hat. Es war mit Sicherheit die größte Wahlüberraschung, die das Land in den letzten 35 Jahren erlebt hat. Georgescu wird in der Stichwahl am 8. Dezember gegen die zweitgereihte liberale Kandidatin Elena Lasconi antreten, die am Sonntag knapp 20 Prozent bekam. Auch Lasconi galt keineswegs als Favoritin.