Rudi Fußi macht Krankenakte und Scheidung publik
PR-Unternehmer und Babler-Herausforderer Rudi Fußi wollte am Mittwoch eigentlich über den Stand seiner Unterschriften-Kampagne für den SPÖ-Chefsessel informieren. Weil er aber eine "Schmutzkampagne" der SPÖ witterte, machte er seine Krankenakte sowie seine Scheidung publik.
14.000 Unterschriften will PR-Berater Rudolf Fußi als Herausforderer von SPÖ-Parteichef Andreas Babler gesammelt haben. Ob die Unterzeichner alle tatsächlich - wie notwendig - SPÖ-Mitglieder sind, könne er aber nicht überprüfen, da er die Liste bisher nicht mit der SPÖ-Mitgliederliste abgleichen konnte. Immerhin zwei Drittel der Unterschreiber hätten die Parteimitgliedsnummer angegeben, sagt Fußi.
Gleichzeitig behauptete er, die SPÖ-Parteiführung betreibe "Dirty Campaigning" gegen ihn und habe mehreren Redaktionen seine Krankenakte zukommen lassen.
Fußi macht "reinen Tisch"Um vermeintlichen Enthüllungen zuvorzukommen, machte er seine Krankenakte sozusagen gleich selbst publik. Er sprach darüber, "Erwachsenen-ADHS" zu haben, weiters sei er ein "Impfopfer", da die mRNA-Corona-Impfung seine Rheuma-Behandlung wirkungslos gemacht und er wieder schlimmste Rheuma-Schübe bekommen habe. Zur Linderung habe er zwischenzeitlich "10 bis 15 Joints pro Tag" geraucht.
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Weiters enthüllte Fußi, dass er sich gerade scheiden lasse und seinem Partner gegenüber in der Vergangenheit gewalttätig und untreu gewesen zu sein.
Corinna Milborn analysiert die Fußi-PressekonferenzIn der Parteizentrale wurde die vermeintliche Schmutzkampagne umgehend dementiert. Woher die Partei die Akte haben soll, konnte Fußi selbst nicht sagen.
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Inhaltlich grenzte sich der PR-Berater einmal mehr scharf vom Kurs der Bundespartei ab und stellte für Sozialdemokraten überraschende Forderungen, wie etwa nach einer Senkung der Körperschaftssteuer.
"Wir" als EinzelpersonFußi sprach zwar die ganze Pressekonferenz über von "wir", betonte aber gleichzeitig, seine Kampagne bestehe nur aus ihm selbst. Er selbst habe bisher 100.000 Euro in seine Kampagne investiert.
Die SPÖ ist mittlerweile sichtlich genervt von den Vorwürfen Fußis. Bundesgeschäftsführer Klaus Seltenheim kündigte in einer Aussendung an, den Sachverhalt zur rechtlichen Prüfung einem Anwalt zu übergeben: "Die Anschuldigungen und Unterstellungen sind völlig haltlos."
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