Neuer SPÖ-Chef? Rudi Fußi fordert wohl Andreas Babler heraus
Wie die Kronen Zeitung Montagabend berichtet, gibt es wilde Gerüchte um einen möglichen Herausforderer von SPÖ-Parteichef Andreas Babler. Demnach wolle der PR-Berater und Unternehmer Rudi Fußi – der SPÖ-Mitglied ist – gegen Babler antreten.
Das passt zu einem Posting auf X, das Fußi kurz nach der SPÖ-Wahlniederlage absetzte. Das erste Mal in der Geschichte der Zweiten Republik sei die SPÖ bei einer Nationalratswahl nur Dritte geworden und verzeichne unter Andreas Babler das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte, so Fußi: "Ein kompletter Neustart ist unabdingbar. Politisch und personell."
Wie soll das funktionieren? Laut den neuen, von Babler eingeführten, Statuten der SPÖ-Bundespartei müssten zehn Prozent der SPÖ-Mitglieder aus vier Bundesländern innerhalb eines Vierteljahres eine Direktwahl über den Bundesvorsitzenden fordern. Das käme rund 13.900 Unterstützungserklärungen gleich. Gelingt das, würde es zur Stichwahl zwischen Babler und Fußi kommen.
Fußi reagierte auf eine KURIER-Anfrage vorerst nicht. Laut KURIER-Informationen soll er bereits direkt nach der Wahl entsprechende Pläne ventiliert haben – sollte die SPÖ von sich aus Babler nicht los werden können. Wer aller hinter Fußis Plänen steht, ist noch nicht ganz klar. Die Unzufriedenheit mit Babler sei aber parteiweit groß, so ein Insider.
Der 46-Jährige äußerte unter anderem auf Social Media in der jüngeren Vergangenheit mehrfach seinen Unmut über die Ausrichtung der SPÖ – insbesondere in Asyl- und Migrationsfragen. Bei der Mitgliederabstimmung und vor dem SPÖ-Parteitag 2023 unterstützte er Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil als neuen SPÖ-Chef.
Im Nationalratswahlkampf 2017 war Fußi beratend für Christian Kern tätig. Und: Fußi unterstützte auch Babler in dessen Vorzugsstimmenwahlkampf für die niederösterreichische Landtagswahl 2023. Später bezeichnete er Babler unter anderem als "Freund".
Das Modell "Kowall"?Laut Kronen Zeitung ist für Mittwoch eine Pressekonferenz geplant. Das passt zur Website www.neuerote.at, auf der bis Mittwoch noch ein Countdown läuft. Die Forderung: "Neue Rote braucht das Land".
Denkbar wäre auch, dass Fußi nur Wegbereiter für einen anderen Herausforderer sein könnte. Bei der Mitgliederabstimmung 2023 trat zuerst der Wiener Parteirebell Nikolaus Kowall als Kontrahent Doskozils und der damaligen Parteichefin Pamela Rendi-Wagner in den Ring. Als Babler ebenso seinen Antritt verkündete, zog sich Kowall wieder als Babler-Unterstützer zurück.