Bald kostenlos: RSV-Impfung für Neugeborene

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Veröffentlicht am 20. November 2024, 19:30 / ©Pixabay/ blankita_ua

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In Österreich können Neugeborene ab Dezember kostenlos gegen RSV geimpft werden.

Österreich

Schutz

In Österreich können Neugeborene ab Dezember kostenlos gegen RSV geimpft werden.

Voraussichtlich ab Dezember können Eltern ihre neugeborenen Babys gegen RSV impfen lassen. Dadurch wird das Risiko eines Krankenhausaufenthalts erheblich verringert.

von Stella Sabitzer

2 Minuten Lesezeit(406 Wörter)

In Kürze wird in Österreich ein vorbeugendes Medikament gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) für alle Neugeborenen verfügbar sein. Die passive Immunisierung mit Beyfortus (Nirsevimab) wird voraussichtlich noch vor Weihnachten kostenlos angeboten, teilte das Gesundheitsministerium am Mittwoch, dem 20. November, mit. So können alle Neugeborenen, deren Eltern einen Schutz gegen schwere RSV-Verläufe wünschen, bereits in der ersten Lebenswoche immunisiert werden.

Erste Lieferungen erwartet

Nach intensiven Gesprächen hat der Hersteller Sanofi-Aventis dem Ministerium bestätigt, dass die erste Lieferung der RSV-Prophylaxe in den kommenden Wochen erwartet wird. Weitere Lieferungen sind für Anfang 2025 geplant.

Erweiterung bis zum vollendeten ersten Lebensjahr geplant

Die Immunisierung erfolgt durch eine einmalige Spritze in den Oberschenkel und wird zunächst hauptsächlich über Krankenhäuser angeboten, erklärte das Ministerium. Eine Ausweitung auf andere Altersgruppen, bis zum vollendeten ersten Lebensjahr, ist bereits in Planung. Zusätzlich wird für Kinder mit erhöhtem Risiko weiterhin die RSV-Prophylaxe Synagis (Palivizumab) eingesetzt. Die Kosten für beide Präparate werden von der Krankenversicherung übernommen. „Es war mein erklärtes Ziel, die RSV-Immunisierung bereits in dieser Wintersaison anbieten zu können“, berichtete Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne). Laut ihm könne mit der Maßnahme Säuglingen ein wirksamer Schutz ermöglicht werden, der in den kommenden Monaten besonders wichtig sei.

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Hunderte Spitalsaufenthalte vermeidbar

Die Erstinfektion mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) tritt normalerweise in den ersten zwei Lebensjahren auf. Bei Säuglingen ist RSV eine der Hauptursachen für akute Bronchiolitis, die oft einen Krankenhausaufenthalt erforderlich macht. Durch die Immunisierung könnten in Österreich jährlich hunderte Krankenhausaufenthalte vermieden werden, wie das Gesundheitsministerium betonte.

Fast jedes Kind von RSV-Infektion betroffen

Fast kein Kind bleibt von einer RSV-Infektion verschont. Schätzungen zufolge erkranken jährlich etwa 54.600 Kinder in Österreich daran. Rund 1.100 Kinder müssen deswegen jedes Jahr im Krankenhaus behandelt werden. Besonders betroffen sind die Jüngsten: Etwa die Hälfte der hospitalisierten Kinder ist jünger als drei Monate, rund ein Viertel sogar jünger als sechs Monate. Zudem gibt es Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen RSV und Asthma.

Diskussion über Finanzierung führte zu Verzögerungen

Im August hatten sich Bund, Länder und Sozialversicherung darauf verständigt, die RSV-Prophylaxe für Neugeborene und Kleinkinder im Rahmen des kostenfreien Kinderimpfprogramms anzubieten, wie das Gesundheitsministerium erklärte. Unterschiedliche Auffassungen zur Finanzierung hatten jedoch die Bestellung beim Hersteller über mehrere Monate verzögert. (APA/Red; 20.11.24)

Häufig gestellte Fragen

Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) ist ein häufiges Virus, das fast alle Kinder in den ersten zwei Lebensjahren betrifft. Bei Säuglingen kann RSV zu einer schweren Bronchiolitis führen, die oftmals eine Behandlung im Krankenhaus erfordert. Besonders gefährdet sind Neugeborene und Babys unter sechs Monaten.

Beyfortus ist ein neues, vorbeugendes Medikament gegen RSV. Es bietet passiven Immunschutz und wird mit einer einzigen Spritze in den Oberschenkel verabreicht. Es ist speziell für Neugeborene entwickelt, um sie vor schweren RSV-Verläufen zu schützen.

Die Immunisierung steht allen Neugeborenen in Österreich zur Verfügung, deren Eltern einen Schutz wünschen. Eine Erweiterung des Angebots auf Kinder bis zum vollendeten ersten Lebensjahr ist bereits in Planung.

Ja, die RSV-Prophylaxe ist Teil des kostenfreien Kinderimpfprogramms. Die Kosten werden vollständig von der Krankenversicherung übernommen.

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