Rotes Meer: Darum kehrten mehrere Flieger um

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Rotes Meer

Publiziert5. November 2024, 09:47

Am Samstag und Sonntag drehten insgesamt vier Flugzeuge mit Passagieren an Bord über der Region des Roten Meeres um. Air France nennt dafür beunruhigende Beobachtungen einer Crew.

Darum gehts

Am Wochenende wurden insgesamt vier Passagierflüge über dem Roten Meer oder in dessen Region abgebrochen.

Austrian Airlines nennt dafür eine nicht erteilte Einflug-Genehmigung, die nicht begründet wurde.

Air France umfliegt bis auf weiteres die Region um das Rote Meer, da eine Crew «ein leuchtendes Objekt in grosser Höhe» bemerkt habe.

Am vergangenen Wochenende kehrte ein Flug der Austrian Airlines über dem Roten Meer wieder um, insgesamt dreimal in dieser Zeit erreichte ein Flieger der Air France sein Ziel nicht – auch sie kehrten über dem Roten Meer oder in der Region wieder an ihren Abflugort zurück.

Während Austrian Airlines gegenüber dem Branchenportal «Aerotelegraph» mitteilt, eine von Eritrea, aus unbekannten Gründen, nicht erteilte Einflug-Genehmigung in den Luftraum habe zum Abbruch geführt, nannte Air France einen anderen Grund.

Flugstrecken werden angepasst

Die Flüge nach Mauritius, Antananarivo und Nairobi kehrten nach Paris zurück, weil eine der Crews «ein leuchtendes Objekt in grosser Höhe im Gebiet des Sudan beobachtet» habe. Das teilt die Airline dem «Aerotelegraph» mit. Man habe sich aus diesem Grund dazu entschlossen, die Region um das Rote Meer «bis auf weiteres» nicht mehr zu überfliegen. Die Strecke einiger Flüge wird angepasst, denn «die Sicherheit der Kundinnen und Kunden und Besatzungen ist unser oberstes Gebot.»

Air France dementiert in ihrer Stellungnahme gleichzeitig Berichte, wonach eine Rakete auf einen ihrer Flieger abgefeuert worden sei. Hingegen sagte der Politiker Siteny Randrianasoloniaiko aus Madagaskar, der sich an Bord von Flug AF934 befand, ein vorausfliegendes Flugzeug sei an einer Rakete vorbeigeflogen. Beweise für seine Aussage gibt es nicht.

Lage im Sudan

Die Region rund um das Rote Meer ist seit mehreren Jahren angespannt. Im Sudan kämpfen die Rapid Support Forces, mit Unterstützung der Söldnertruppe Wagner Group aus Russland und Soldaten aus Libyen, den Vereinigten Arabischen Emirate, des Tschad und von der Zentralafrikanischen Republik.

Gleichzeitig tobt auch einen Bürgerkrieg im Jemen. Unterstützung erhält das Land von Saudiarabien, den Vereinigten Arabischen Emirate sowie dem Sudan. Die Regierung in Jemen kämpfen gegen die Huthi-Rebellen. Diese haben seit Beginn des Jahres mithilfe mehrerer Drohnen, Raketen und Schnellbooten Handelsschiffe angegriffen. Seither wird das Rote Meer bereits über den Seeweg von grossen Reedereien gemieden.

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