Landkreis Rosenheim hebt Katastrophenfall auf

Rosenheim

4. Juni, Stand 11.30 Uhr:

In und um Rosenheim hat sich die Hochwasserlage am Dienstag entspannt. Die Meldestufe eins sei inzwischen »flächendeckend unterschritten«, teilte der Landkreis Rosenheim am Vormittag mit. Nur an zwei Stellen – in Feldolling an der Mangfall und in Wasserburg am Inn – lagen die Werte noch über der ersten Meldestufe. Das Landratsamt meldete »aktuell noch rund 350 offene Einsatzstellen«. Dabei lag der Schwerpunkt der Aufräumarbeiten in der Gemeinde Raubling.

Allein dort waren den Angaben zufolge mehr als 300 Keller überflutet. Häufig war das Wasser mit Öl aus der Heizung verschmutzt. Weitere Einsatzstellen gab es laut Landratsamt noch in Rohrdorf und Neubeuern.

Fast alle Menschen, die ihre Häuser verlassen mussten, konnten laut der Mitteilung zurückkehren. Das galt nach Angaben einer Sprecherin des Landratsamtes auch für die 50 Personen, die sicherheitshalber evakuiert wurden, nachdem Teile der bei Wanderern beliebten Burg Falkenstein abgerutscht waren. Die Schäden an der um 1300 erbauten Burg, die Teil des Denkmalkomplexes Petersberg mit der romanischen Peterskirche ist, wurden am Dienstag begutachtet. Hier geht es zum eigenen Bericht

In Raubling hielten sich die Bewohner einer Asylbewerberunterkunft noch in der Gemeindehalle auf. Auch sie sollten aber noch im Laufe des Tages in ihre Unterkunft zurückkehren können.

Der Landkreis Rosenheim hatte am Montag wegen der Fluten den Katastrophenfall ausgerufen. Bürgerinnen und Bürger sollten möglichst zu Hause zu bleiben, heiß es in einer Mitteilung von Montagabend. »Es besteht eine akute Gefahr für Leib und Leben«. Die Menschen sollten den Aufenthalt im Freien vermeiden, sich von offenen Gewässern fernhalten und die Rettungskräfte nicht bei ihrer Arbeit behindern.

Auch die Stadt Rosenheim meldete am Dienstag eine Entspannung der Lage. »Die Stadt Rosenheim ist in der Gesamtbetrachtung der Hochwasserlage mit einem blauen Auge davongekommen«, hieß es in einer Mitteilung.

4. Juni, Stand 8.30 Uhr: 

Im Landkreis Rosenheim stehen am Dienstag die Aufräumarbeiten im Mittelpunkt. »In vielen Kellern hat sich das eindringende Wasser mit Öl gemischt«, teilte das Landratsamt mit. Allein in der Gemeinde Raubling rechneten die Einsatzkräfte mit 300 bis 400 betroffenen Häusern.

Zudem werde nach möglichen weiteren Murenabgängen geschaut. Da sich die Hochwasserlage langsam entspanne und das Wasser zurückgehe, sei die Bevölkerung nicht mehr gebeten, dringend zu Hause zu bleiben. In Raubling sei Wasser allerdings aus der Nicklheimer Filze in den Ort geflossen. Eine Asylbewerberunterkunft sei evakuiert worden, die Bewohner seien in der Gemeindehalle untergekommen. 

In Flintsbach sind Teile der Burg Falkenstein angesichts des Dauerregens abgerutscht. Unterhalb der Burg seien 50 Anwohner in Sicherheit gebracht worden, teilte der Landkreis Rosenheim mit. Die Burgruine unweit der Autobahn gilt als beliebtes Wanderziel. Die Hauptburg Falkenstein wurde nach Angaben der Tourismusgesellschaft Chiemsee-Alpenland etwa um 1300 erbaut. Im 15. und 16. Jahrhundert entstand die Vorburg. Nach einer umfangreichen Ausbauphase im 16. und 17. Jahrhundert wurde die Anlage gegen Ende des 18. Jahrhunderts durch Brände zur Ruine. Sie ist Teil des Denkmalkomplexes Petersberg mit der romanischen Peterskirche mit zugehörigem Mesnerhaus. Wie groß das Ausmaß der Schäden an der Ruine ist, ist noch nicht bekannt. 

3. Juni 2024, Stand 21.15 Uhr:

Noch immer ist ein Großaufgebot an Einsatzkräften von THW und Feuerwehr im Landkreis Rosenheim unterwegs. Einsatzschwerpunkt ist der südliche Landkreis. In einigen Teilen des Landkreises gab es Erdrutsche, Evakuierungen werden fortgesetzt. Das Landratsamt informierte außerdem, dass morgen einige Schulen und Kindergärten geschlossen bleiben. 

3. Juni 2024, Stand 20 Uhr:

Aufgrund der Hochwasserlage ruft das Landratsamt Rosenheim die Bevölkerung dringend dazu auf, zu Hause zu bleiben. Es besteht eine akute Gefahr für Leib und Leben. Das Landratsamt bittet die Bürgerinnen und Bürger, den Aufenthalt im Freien zu vermeiden, sich von offenen Gewässern fern zu halten und die Rettungskräfte nicht bei ihrer Arbeit zu behindern. Inzwischen wurden vom Deutschen Wetterdienst Unwetterwarnungen für die Landkreise Mühldorf und Altötting rausgegeben. Für den Landkreis Traunstein besteht nach wie vor Warnung vor "extrem heftigem Starkregen".

3. Juni 2024, Stand 19.30 Uhr:

Die Autobahn A8 ist in Fahrtrichtung München zwischen Frasdorf und Rohrdorf gesperrt. Der Verkehr wird in Frasdorf abgeleitet. Die RO14 zwischen Bernau und Aschau ist aktuell komplett gesperrt. Auf zahlreichen kleineren Straßen kommt es durch die Wassermassen ebenfalls zu Behinderungen oder Sperrungen. Das Landratsamt fordert die Bevölkerung dringend auf, allen Gewässern und den Einsatzorten fern zu bleiben! 

Stand am frühen Abend:

Die Pegelstände der Bäche und Flüsse im Landkreis sind aufgrund des anhaltenden Starkregens im Verlauf des Nachmittags weiter angestiegen. Die Einsatzkräfte von Feuerwehr und THW sind mit einem Großaufgebot vor Ort. Überschwemmte Wohnräume werden evakuiert, Kräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Wasserrettung sind auf dem Weg in das betroffene Gebiet.

Die Bevölkerung wird dringend gebeten, sich über die aktuelle Wetter- und Hochwasserentwicklung zu informieren und auf amtliche Mitteilungen zu achten. In Gebieten, die vom Hochwasser gefährdet sind, gilt es, die Nähe jeglicher Gewässer zu vermeiden. Wichtig ist zudem, sich von Kellern, Tiefgaragen und tieferliegenden Flächen in Flussnähe fernzuhalten. Entfernen Sie Ihr Auto aus hochwassergefährdeten Gebieten. Alle Notrufe für Rettungsdienst und Feuerwehr nimmt die Integrierte Leitstelle unter der Notrufnummer 112 entgegen. fb/ds/jal/dpa

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