Die Suche nach Roland Drexler hat mittlerweile das ganze Land erreicht. Am Mittwoch lief ein längerer Einsatz im Burgenland, ein Spital in Wels wurde durchsucht, und in Tirol musste der Zugverkehr im Bereich des Bahnhofs Ötztal unterbrochen werden. „Es langen immer wieder Hinweise ein, denen wir nachgehen. Deswegen kann es im gesamten Bundesgebiet immer wieder zu Polizeieinsätzen kommen“, informiert die oberösterreichische Polizei.
Der gesuchte Jäger soll am Montagmorgen im Bezirk Rohrbach im Mühlviertel zwei Männer erschossen haben. Eines der Opfer war der Bürgermeister der Gemeinde Kirchberg ob der Donau, das andere ein pensionierter Polizist. Beide waren 64 Jahre alt und Jagdleiter in der Region. Die Polizei vermutet den Hintergrund der Tat in jagdrechtlichen Streitigkeiten.
Fehlalarm im BurgenlandSeit Montagmorgen sucht die Polizei nach dem mutmaßlichen Täter. Am Nachmittag wurde dann die Öffentlichkeit eingebunden und ein Fahndungsfoto sowie der Name des Verdächtigen veröffentlicht. Seither langen bei der Exekutive zahlreiche Hinweise in Bezug auf den Gesuchten sowie dessen Auto – ein silberner VW Caddy mit Kennzeichen RO-231EL – ein, die die Polizei alle abarbeitet. Längst aber beziehen sich diese nicht mehr nur auf den Bezirk Rohrbach in Oberösterreich, sondern auch aus anderen Bundesländern kommen Anrufe.
Mittwochfrüh etwa kamen aus dem Burgenland mehrere Anrufe, dass der Verdächtige im Bezirk Oberpullendorf gesichtet wurde. Die Polizei rückte zu einem Großeinsatz aus, um dem nachzugehen. Den „Oberösterreichischen Nachrichten“ zufolge gab es Einsätze in den Orten Neckenmarkt, Unterpetersdorf und Haschendorf. Am späten Nachmittag wurde der Einsatz ergebnislos abgebrochen.
Zugverkehr in Tirol unterbrochenAuch in Tirol rückte die Polizei am Mittwoch aus. Konkret erstattete eine Frau Anzeige, weil sie den verdächtigen Drexler in einem Zug gesehen haben will, der gerade den Innsbrucker Hauptbahnhof verlassen hat. Gegen 19.25 Uhr hielt die Exekutive den Zug deshalb auf dem Bahnhof Ötztal an und kontrollierte alle 80 Passagiere. Nachdem die Beamten nicht fündig wurden, veranlasste man umfangreiche Fahndungsmaßnahmen im Bereich zwischen den Bahnhöfen Ötztal und Innsbruck. Sie brachten ebenso keinen Erfolg.
„Schließlich stellte sich, nach Sichtung von Videoaufnahmen von Überwachungskameras heraus, dass es sich bei dem Mann nicht um den gesuchten Verdächtigen handelt“, heißt es von der Polizei. Das heißt, die gesichtete Person sah Drexler lediglich ähnlich. Gegen 22.30 Uhr war der Einsatz beendet. Der Zugverkehr war für rund 45 Minuten unterbrochen. Wie eine Sprecherin der Tiroler Polizei der „Presse“ mitteilte, war dies bisher der einzige Fahndungseinsatz bezüglich Roland Drexler in Tirol.
„Sind froh über jeden Hinweis“„Es gibt jetzt immer wieder Einsätze, weil Gott sei Dank sehr viele Hinweise einlangen“, sagte ein Sprecher der oberösterreichischen Polizei zur „Presse“. Sie beziehen sich sowohl auf die Person Drexler als auch auf sein Auto. Bisher seien neben Oberösterreich nur die Bundesländer Tirol und das Burgenland involviert gewesen. „Bis jetzt haben sich alle Hinweise als falsch herausgestellt, wir sind aber nach wie vor über jeden froh“, so der Sprecher.