Rivian R2 - auch für Europa: Bezahlbarer Kompakt-SUV mit bis zu ...
Update
Rivian stellt sein Kompakt-SUV R2 vor. Das hat genau die richtige Größe für Europa – und den richtigen Preis.
Der kleine Bruder des R1S soll zudem auch in Europa auf den Markt kommen – und dort dem Tesla Model Y Konkurrenz machen. Dabei ist der Rivian deutlich eckiger gezeichnet, und seine kurzen Überhänge vorn und hinten sollen in Kombination mit den 21-Zoll-Rädern und der Bodenfreiheit von 21 Zentimeter auch eine leichte Geländefähigkeit erlauben.
Der R2 ist 4,71 Meter lang, 1,9 Meter breit und 1,7 Meter hoch. Sein großer Bruder R1S kommt auf 5,1 x 2,07 x 1,96 Meter. Das Tesla Model Y ist mit 4,75 x 1,92 x 1,62 Meter vier Zentimeter länger und acht Zentimeter niedriger als der R2. Der Rivian ist als Fünfsitzer ausgelegt und bekommt einen zusätzlichen vorderen Kofferraum – wie das Model Y. Der vordere Kofferraum des R2 ist mit einem doppelten Boden versehen. Aber während der untere Boden beim R1S einen Ablauf für Flüssigkeiten hat, fehlt diese Ausstattung beim R2 – dies ist einer der wenigen Punkte, an denen die Entwicklungs- und Produktionskosten-Einsparungen beim R2 bemerkbar sind. Rivian hat ein Fahrradträger-System für zwei Fahrräder entwickelt, das zusammengeklappt perfekt in den Front-Kofferraum passt. Fürs Dach gibt es auf Wunsch ein passendes Dachzelt – ebenfalls von Rivian selbst entwickelt.
Top Ergonomie: Das Lenkrad des R2 hat zwei große Drehregler, deren Benutzung Spaß macht.
Der Innenraum des R2 ist mit Innovationen gespickt. So sitzen in den Lenkradspeichen rechts und links besonders große Drehräder, die beim Scrollen durch Menüs fein rasten. Ist das Ende der Menü-Auswahlmöglichkeiten erreicht, ist das Drehrad nicht mehr drehbar. Außerdem gibt es vorn ein doppeltes Handschuhfach – eins sitzt vor dem Beifahrer, das Zweite direkt über der Mittelkonsole. Die Sitze in der ersten und zweiten Reihe lassen sich komplett umklappen – also auch der Fahrersitz. Dafür fährt das Lenkrad automatisch nach vorn und unten. Mit einer Matratze auf der dann entstandenen ebenen Fläche dürften Insassen des R2 gut in ihm übernachten können. Eine dritte Sitzreihe ist nicht vorgesehen, dafür sei der R2 zu kurz, meint Chefdesigner Jeff Hammoud. Wer einen Siebensitzer möchte, muss weiterhin zum R1S greifen.
Die Seitenfenster des Kofferraums klappen auf Knopfdruck aus – der Öffnungsmechanismus ist im ungeöffneten Zustand unsichtbar. Ein weiteres Feature am Heck ist die versenkbare Heckscheibe. Hier können die Passagiere kleinere Gegenstände bequem in den Kofferraum legen oder längere Gegenstände können, unter Beachtung der Sicherheitsvorschriften, aus dem Fenster hinausragen. Die horizontal geteilte Heckklappe des R1S haben die Ingenieure nicht für den R2 übernommen. Diese ist in der Produktion sehr teuer, außerdem wäre dann das versenkbare Heckfenster nicht möglich gewesen. Als kleinen Ersatz gibt es einen herausziehbaren Ladeboden, der beispielsweise als Tisch dienen kann, der aber auch das Beladen mit schweren Gegenständen erleichtert.
Chefdesigner Hammoud betont, dass Rivian nie so spart, dass Teile des Autos billig wirken. Das Armaturenbrett ist beim R2 mit Holz verkleidet und auch sämtliche andere Oberflächen wirken nicht billig. Auf glänzendes Schwarz verzichtet Rivian ganz bewusst: Solche Oberflächen würden zu schnell sichtbar verschmutzen. Die Oberflächen des R2 sollen hingegen möglichst lange sauber aussehen und einfach zu reinigen sein. Um gegenüber den teuren R1-Varianten bei der Entwicklung und der Produktion zu sparen, setzen die Ingenieure bei R2 und R3 auf Gleichteile. So sind beispielsweise die Außenspiegel, die Lenkräder, die Bildschirme und die Mittelkonsolen gleich. Die bei allen Rivian-Modellen ähnlich aussehenden Front-Lichtgrafiken sind wiederum im Maßstab dem jeweiligen Modell angepasst und somit unterschiedlich groß.
Den R2 bietet Rivian in einer ein-, zwei- und dreimotorigen Variante an. Von einem Elektromotor an der Vorder- und zwei E-Motoren an der Hinterachse angetrieben, spurtet des R2 in unter 3,0 Sekunden auf 60 Meilen pro Stunde (97 km/h). Das Nachladen des Antriebs-Akkus erfolgt wahlweise über NACS (North American Charging Standard), diesen Standard verwendet auch Tesla, oder CCS (Combined Charging System). Als maximale Reichweite gibt Rivian für den R2 zwar 531 Kilometer (330 Meilen) an, allerdings ist es wahrscheinlich, dass damit nicht die Batterie der Basisausstattung gemeint ist. Die verwendeten 4695-Zellen sollen eine bessere Energiedichte aufweisen als ihre Vorgänger. Zum Vergleich: Ein Tesla Model Y kommt in der hinterradgetriebenen Einstiegsversion 445 Kilometer weit, die Longe-Range-Variante schafft 533 Kilometer.
Für eine leichtere Beladbarkeit oder zur Nutzung als Tisch lässt sich der Kofferraumboden ein Stück herausziehen.
Die Preise gehen auf dem US-Markt bei 45.000 Dollar (aktuell umgerechnet circa 41.117 Euro los). Ein Tesla Model Y mit Hinterradantrieb startet in Deutschland nach der jüngsten Preissenkung bei rund 45.000 Euro, US-Kunden müssen nur 43.110 Dollar (39.745 Euro) zahlen. Der große R1S ist mit einem Einstiegspreis von 74.900 Dollar (69.069 Euro) deutlich teurer. Und trotz des hohen Preises hat Rivian aktuell angeblich Probleme, den SUV kostendeckend herzustellen.
Als Auslieferungsstart auf dem US-amerikanischen Markt peilt Rivian für den R2 das Jahr 2026 an. Und Rivians Chefdesigner Hammoud betont, dass er beim Design des R2 auch die europäischen Fußgängerschutz-Vorschriften im Blick hatte – der R2 kommt auch nach Europa. Als Chef seiner europäischen Handelsabteilung hat Rivian den ehemaligen Mercedes-Manager Martin Hülder gewonnen. Weitere Rivian-Führungskräfte, die auf lange Erfahrungen bei Mercedes zurückblicken können, sind COO (Chief Operating Officer) Frank Klein und der Chef für das kommende Rivian-Werk in Georgia Arnhelm Mittelbach. Die Pläne für dieses Werk pausieren allerdings aktuell, was ein Hinweis darauf sein könnte, dass das Start-up dringend Geld benötigt.
Für lange Ladung lassen sich die erste und die zweite Sitzreihe komplett umklappen. Wer eine passende Matratze ins Auto legt, kann dort dann auch bequem übernachten.
Der US-Elektroautobauer Rivian hat mit dem R1T Pick-up (siehe Video unten) und dem davon abgeleiteten R1S SUV (siehe Fotoshow) bereits zwei große Elektromodelle am Start. Angeboten werden die bislang aber nur in den USA und Kanada. Die Modellpalette soll aber weiter ausgebaut werden. Als Überraschung hat Rivian den R3 und dessen sportliche Variante R3X präsentiert. Der viertürige R3X ist noch etwas kleiner als der R2. Den R2 können US-Kunden jetzt für eine Gebühr in Höhe noch 100 US-Dollar (91 Euro) und Kanadier für 150 kanadische Dollar (102 Euro) vorbestellen.
.. ein "must-have"!... überflüssig
Der neue Rivian R2 ist als kompaktes Elektro-SUV fast genauso groß wie sein größter Konkurrent Tesla Model Y, er spurtet in zirka drei Sekunden auf 100 km/h und ist sowohl mit einem innovativen Innenraum als auch mit einem Front-Kofferraum ausgerüstet. Auf dem US-Markt kostet er 45.000 Dollar – und er kommt auch nach Europa. Somit könnte der Rivian R2 zum größten Konkurrenten des Tesla Model Y wachsen.