Ricarda Lang verrät zum 30. Geburtstag ihr höchstes politisches Ziel

17 Jan 2024
Ricarda Lang
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Die Grünen-Co-Vorsitzende Ricarda Lang wird heute 30 Jahre alt. Auf eine steile politische Karriere zurückblickend hat sie über ihre Ambitionen gesprochen.

Schon mit 25 Jahren war sie bei den Grünen im Vorstand, mit gerade einmal 28 Jahren wurde sie dort zur Parteichefin gewählt: Ricarda Lang blickt auf eine steile Karriere zurück und ist dennoch am 17. Januar erst 30 Jahre alt geworden.

Was treibt jemanden an, der im ersten Lebensdrittel schon lebenslange finanzielle Sicherheit erreicht hat? Wie blickt sie auf Gleichaltrige? Wie verbindet sie sich mit Älteren, deren Lebenslage sie in vielerlei Hinsicht niemals praktisch nachvollziehen wird?

Entscheidender als äußere Lebensumstände sei das intellektuelle Verständnis, sagt Lang dem „Stern“ dazu. So stehe sie etwa innerlich dem 69-jährigen, ehemaligen Bundestagsabgeordneten Jürgen Trittin (Grüne) näher als dem 31-jährigen Philipp Amthor (CDU).

„Anfangs habe ich mich [im Bundestag auch] gefragt: Wird es [aufgrund des Altersunterschieds] schwieriger sein, ernst genommen zu werden?“, sagt Lang. „Jetzt weiß ich: Das ist nicht so.“ Letztlich seien Wähler intelligent genug, Politiker anhand ihrer Kompetenz einzuordnen – nicht allein anhand ihres Lebenslaufs.

Lang: „Ich habe mir kein Datum gesetzt“

Alt fühle sie sich aber noch lange nicht. Sie werde den Wählern lange erhalten bleiben und sich für sie einsetzen. „Ich habe mir [für ein Karriereende] kein Datum gesetzt“, sagt Lang dem „Stern“. Solange sie gute Politik machen könne, werde sie dabei bleiben. Dafür brauche man vor allem Selbstbewusstsein und Vertrauen in das Gute im Menschen.

„Für gute Politik muss man überzeugt sein, dass Menschen zusammenkommen können“, sagt Lang. Noch vertraue sie auf beides: die Menschen und ihre eigene Fähigkeit, diese zusammenzuführen.

Langs höchstes politisches Ziel ist nicht das Bundeskanzleramt

Für ihre Karriere habe sie sich ebenfalls noch hohe Ziele gesteckt. Wichtiger als ein weiterer Aufstieg in der politischen Hierarchie sei es ihr allerdings, ihre Fähigkeiten und Macht dafür einzusetzen, der Gesellschaft zu helfen. Bundeskanzlerin zu werden, stehe zumindest aktuell wahrscheinlich „nicht in den Sternen“.

„Ich würde gern sagen können, dass ich dazu beigetragen habe, dieses Land ein Stück gerechter zu machen“, sagt Lang, „und dazu, dass die Demokratie geschützt wurde, dass sie stark geblieben ist.“ Diese Dinge zu erreichen, wäre für sie die größte politische Errungenschaft – unabhängig vom Bundeskanzleramt.

Zuzeiten fiele es ihr natürlich schwer, an diesen Zielen festzuhalten und sich von den vielen negativen Kommentaren im Netz nicht runterziehen zu lassen. Vor allem in ihrem Fall konzentrierten sich viele Kommentare zudem auf ihr Aussehen und Angriffe würden sehr persönlich. Aber sie sei fest entschlossen, ihren Weg zu gehen, Neidern kein übermäßiges Gehör zu schenken. „Ich höre lieber denen zu, die mit an Lösungen arbeiten wollen“, sagt Lang.

Lang entstammt einfachen Verhältnissen

Lang wuchs in Nürtingen als Tochter einer alleinerziehenden Sozialarbeiterin auf, die in einem Frauenhaus arbeitete. Ihr Vater war Bildhauer von Beruf.

Nach dem Abitur am örtlichen Hölderlin-Gymnasium begann Lang 2012 ein Studium der Rechtswissenschaften, zunächst an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, später an der Humboldt-Universität zu Berlin, das sie 2019 ohne Abschluss abbrach.

Ebenfalls im Jahr 2012 trat Lang im Alter von 18 Jahren der Grünen Jugend bei. Eine steile politische Karriere folgte.

Karriere von Ricarda Lang nicht ohne Kontroversen

In ihrer Karriere ist Lang von Kontroversen nicht verschont geblieben. Erst kürzlich überraschte sie viele Zuschauer der Talkshow von Markus Lanz mit der Aussage, sie kenne die Durchschnittsrente in Deutschland „tatsächlich nicht“.

Langs Schätzung, deutsche Rentner, die 45 Jahre lang in Vollzeit gearbeitet haben, erhielten im Durchschnitt 2000 Euro monatlich, sorgte landesweit für Diskussionen. Im Jahr 2023 betrug die Durchschnittsrente für solche Rentner brutto 1550 Euro im Monat und damit mehr als 20 Prozent weniger. Netto verblieben laut dem Rentenatlas der Deutschen Rentenversicherung nur 1384 Euro pro Monat – mehr als 30 Prozent weniger als von Lang geschätzt.

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