"Red One" – Oh Schreck, der Weihnachtsmann ist weg

Ich gebe zu, ich hatte so meine Schwierigkeiten damit, in den Film reinzukommen. Actionfilme, bin ich dabei, Weihnachtsfilme, immer her damit. Aber die Mischung bei "Red One" war für mich doch erstmal etwas gewöhnungsbedürftig. Und das nicht, weil ich nicht auch andere Weihnachts-Actionfilme kennen würde ...

Wenn ihr euch aber darauf einlasst, dass da eben mythologische Gestalten auftauchen und die Menschenwelt sich mit der Weihnachtswelt vereint, ohne, dass sich da irgendwer außer Chris Evans groß dran stört, dann könnt ihr schon Spaß im Kino haben. Für mich war es einfach gewöhnungsbedürftig, dass diese "naughty List" vom Weihnachtsmann, mit der Kinder weltweit ja zu vermeintlich gutem Benehmen gezwungen werden, gleichzeitig mit sprechenden Eisbären, einem Weihnachtsmarkt im Shoppingcenter und einer supergeheimen Sicherheitsorganisation steht.

Auch die Zielgruppe ist mir nicht so ganz klar: Ich habe mehrfach gelesen, dass es sich um einen Familienfilm handelt. Jetzt sind meine Kinder da sowieso noch zu jung für, aber ich sehe auch nicht wirklich Teenager gemeinsam mit ihren Eltern dem Geist der Weihnacht huldigen.

Mein Fazit daher: Lasst euch drauf ein, hinterfragt einfach bei dem Film weniger als ich und dann könnt ihr da ne gute Zeit mit einer ganz neuen Art von Weihnachtsfilm haben.

Der Trailer hat mir wenig Lust auf den Film gemacht, aber dann war ich wirklich positiv überrascht. In der Filmvorschau waren irgendwie nur die gruseligsten und härtesten Szenen aneinander geschnitten, der Film ist aber deutlich weniger brutal als ich erwartet hatte. "Red One" ist kurzweilig, lustig und an manchen Stellen sogar herzerwärmend.

Eines ist er aber auf jeden Fall nicht, weihnachtlich-rührselig. "Red One" steht eher in der Reihe mit "Stirb langsam", nur etwas kinderfreundlicher. Meine Kinder sind definitiv zu jung für den Film, aber ich kann mir vorstellen, dass Eltern mit Teeagerkindern mit The Rock, Chris Evans und Eisbar Garcia ganz viel Spaß im Kino haben können. Also ich würde mit meinen Kids reingehen, wenn sie schon über 12 wären. Merry Xams and kick ass!

Wir würden unseren Elf on the Shelf schnappen und zusammen auf die Suche gehen – der kennt sich am Nordpol immerhin am besten aus und kennt den kürzesten Weg. Wenn wir Santa da nicht finden, würden wir es in Australien am Strand versuchen, da haben wir ihn immerhin auch schon oft gesichtet.

Wenn der Weihnachtsmann entführt würde, wäre das für meine Familie wenig tragisch, denn unser Weihnachten müsste deshalb nicht ausfallen – bei uns kommt das Christkind und bringt die Geschenke. ;-) Aber wenn der Weihnachtsmann-Suchtrupp aus Dwayne "The Rock" Johnson, Chris Evans und Eisbär Garcia bestehen würde, wäre ich bei der Rettungsaktion dennoch dabei – das wäre sicher lustig. Und wenn wir ihn finden, würde ich ihn fragen, wie er und das Christkind sich das Geschenke verteilen aufgeplittet haben und ob sie nach Dienstende zusammen einen Glühwein, Eggnog whatever trinken gehen.

ich würde ja gern sagen, dass ich mich auf die Suche nach Red One mache, aber wenn wir ehrlich sind: Ich bin einfach zu beschäftigt. Denn gerade die Vorweihnachtszeit ist für viele Eltern einfach Stress pur. Und damit meine ich nicht mal Geschenke besorgen (das versuche ich übers Jahr schon zu erledigen), sondern diese 100 Termine, die da koordiniert werden wollen.

Plätzchen backen, Freund*innen treffen, Schulbasar, Weihnachtssingen und Jahresendaustauch, mein Kalender für den letzten Monat im Jahr ist so vollgepackt (ok, und ich habe auch noch Geburtstag), dass ich die Suche schlicht vergessen würde. Sorry Red One, aber du musst leider auf Callum und Jack vertrauen.