Real Madrid verliert in Champions League bei OSC Lille und macht ...

Der erste Pflichtspiel-Niederlage seit Januar hat bei Real Madrids Trainer Carlo Ancelotti Spuren hinterlassen. „Das ist Sport und man kann verlieren, aber wir haben kein gutes Gefühl vermittelt. Das beunruhigt mich am meisten“, klagte der Italiener nach dem 0:1 in der Champions League beim OSC Lille. „Die Mannschaft war dabei, sich zu verbessern, und dieses Spiel ist ein Rückschlag.“

Real Madrid - Figure 1
Foto FAZ - Frankfurter Allgemeine Zeitung

Der Titelverteidiger blieb zuvor in 14 Spielen in der Königsklasse ungeschlagen, verlor zuletzt im Mai 2023 beim Halbfinal-Aus bei Manchester City (0:4). Wettbewerbsübergreifend war es für das Team um Nationalverteidiger Antonio Rüdiger die erste Niederlage seit 36 Partien. „Wir müssen einen kühlen Kopf bewahren und nicht alles wegwerfen, aber wir müssen uns verbessern“, forderte Ancelotti.

Auch der eingewechselte Kylian Mbappé konnte nach überstandener Muskelverletzung seiner Mannschaft nicht helfen. Rüdiger besaß in der Schlussphase per Kopf zweimal die Chance zum Ausgleich. „Wir haben alles falsch gemacht: den Ball, das Umschaltspiel, die Intensität, die verlorenen Zweikämpfe“, ärgerte sich der Real-Coach.

Forderung von Carlo Ancelotti

Ancelotti hat die Hoffnung, dass sein Star-Ensemble schnell die Lehren daraus ziehen wird. Die Erinnerungen an das Aus im spanischen Pokal im Januar bei Atletico Madrid soll dabei helfen. „Als wir letztes Jahr das Derby verloren haben, war das ein fantastischer Weckruf und ich hoffe, dass diese Niederlage auch ein fantastischer Weckruf sein kann“, sagte er.

In der Liga kommt am Samstag (21.00 Uhr bei DAZN) der FC Villareal ins Estadio Santiago Bernabéu. In der Champions League ist Borussia Dortmund am 22. Oktober (21.00 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Champions League und bei Prime Video) der nächste Gegner. „Wir müssen die Dinge schnell in Ordnung bringen“, forderte Ancelotti.

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Spaniens traditionell rustikale Sportpresse ließ sich nicht lange bitten. Eine „schwarze Nacht“ hatte die „Marca“ gesehen, von einem „europäischen Desaster“ berichtete die „AS“. Ein kleiner Ausrutscher, könnte man meinen, einer, der irgendwann passieren musste nach si langer Zeit ohne jede Niederlage. Aber irgendwie war dieser „weiße Kollaps“, wie „Mundo Deportivo“ schrieb, dann doch mehr als das.

Dem Gegentor durch Jonathan David (45.+2 Minute), das auch der deutsche Abwehrchef Antonio Rüdiger nicht verhindern konnte, weil Eduardo Camavinga einen Handelfmeter verursacht hatte, hatte Real am Mittwoch kaum mehr etwas entgegenzusetzen. Weil es besonders im eigenen Ballbesitz ordentlich ruckelte. Die spielerische Armut, in die die Madrilenen seit Wochen immer wieder verfallen, bereitet zunehmend Sorgen.

Eines wird dieser Tage überdeutlich: Im Mittelfeld der Königlichen klafft eine Lücke, die ein früherer deutscher Nationalspieler hinterlassen hat. „Wir tun uns schwer, Toni Kroos zu ersetzen“, hatte Ancelotti bereits vor der Partie gesagt – der 34-Jährige sei im Grunde „unersetzlich“. Kroos' Abgang zu betrauern, wird die Probleme aber nicht lösen. Das weiß auch Ancelotti.

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