RB Leipzig wirft mutiges St. Pauli aus dem DFB-Pokal
Nach einem starken Auftritt in Hälfte eins lag RB Leipzig bereits auf Achtelfinalkurs. Doch konnte der FC St. Pauli nach einem Leistungseinbruch der Sachsen nochmals für Spannung sorgen. Am Ende besorgte ein Solo von Nusa die nächste Runde im DFB-Pokal.
Traf per Solo zum entscheidenden 4:2: Antonio Nusa. IMAGO/Newscom World
RB-Coach Marco Rose nahm im Vergleich zum 3:1 im Topspiel gegen den SC Freiburg gleich sechs Wechsel an seiner Startelf vor. Im Tor vertrat Vandevoordt den zuletzt angeschlagen ausgewechselten Gulacsi. Außerdem rotierten Klostermann, Bitshiabu, Vermeeren, Silva und Poulsen für Lukeba, Nusa, Haidara, Sesko (alle Bank) und Openda (nach Schlag aufs Knie nicht im Kader) herein.
Alexander Blessin wechselte bei St. Pauli dagegen lediglich zweimal, obwohl das 0:0 gegen den VfL Wolfsburg bereits das vierte sieglose Spiel nacheinander war. Wagner und Afolayan durften in Leipzig beginnen, Boukhalfa und Sinani saßen dafür zunächst auf der Bank.
Poulsen kontert den Anschlusstreffer postwendendNach einer kurzen Abtastphase zu Beginn übernahmen die Hausherren aus Leipzig die Kontrolle über die Partie und suchten mit aller Ruhe gegen ein sehr kompaktes St. Pauli die Lücken. Nachdem Saliakas einen eigentlich ungefährlichen Kopfball von Silva beinahe zum Eigentor abgelenkt hatte (10.), lag der Ball zwei Minuten später auch schon im Netz hinter FCSP-Keeper Vasilj. Smith hatte sich bei einem hohen Ball verschätzt, Poulsen traf aus kurzer Distanz zum 1:0. Und Leipzig legte gleich nach: Mit viel Tempo spielten die Sachsen einen Konter aus, am Ende verlängerte Baumgartner eine Geertruida-Flanke per Kopf ins Netz (17.).
Nach dem Doppelschlag binnen fünf Minuten zog sich Leipzig etwas zurück und blieb dennoch stets gefährlich. Doch erlaubte das den Gästen, erstmals selbst offensiv in Erscheinung zu treten. So kam St. Pauli aus dem Nichts zum Anschlusstreffer. Vandevoort ließ einen haltbaren Schlenzer von Guilavogui passieren, es stand plötzlich nur noch 2:1 (28.).
Leipzig antwortete im Stile eines Spitzenteams: Bei einem rasanten Konter bediente Baumgartner Poulsen, der eiskalt den alten Abstand wiederherstellte (30.). Da Silva auf der einen Seite das vierte Tor knapp verpasste (36.) und Afolayan auf der anderen nur knapp über die Latte zielte (43.), war das 3:1 zugleich der Halbzeitstand.
Kampl und Hendrichs verhindern den AusgleichNach dem Seitenwechsel verschoben sich die Kräfteverhältnisse völlig. St. Pauli kam stark aus der Kabine und tankte durch gefährliche Abschlüsse von Eggestein (52.), Mets (54.) sowie Wagner (57.) weiter Selbstvertrauen. Leipzig kam dagegen seltsam passiv auf den Platz zurück und wurde dafür verdientermaßen bestraft: Eine Flanke von Smith fälschte Klostermann entscheidend ab, der Ball flog deshalb über Vandevoordt hinweg zum 3:2 ins Netz (59.). Und nur Sekunden später hätte Wagner beinahe den Ausgleich nachgelegt, doch Kampl konnte blocken (60.).
Der Auftritt der Leipziger war in dieser Phase teilweise erschreckend, beinahe jeder Zweikampf im Mittelfeld ging verloren. Doch St. Pauli konnte sich für den starken Auftritt nicht belohnen, Hendrichs kratzte einen Kopfball von Guilavogui knapp vor der Linie weg (64.). Und plötzlich hätte Geertruida mit einer völlig verzogenen Flanke dennoch für das 4:2 gesorgt, doch Vasilj lenkte den Ball mit den Fingerspitzen noch aus dem Kreuzeck (65.).
Boukhalfa verpasst dritten AnschlusstrefferMarco Rose reagierte auf den Leistungsabfall seiner Elf mit einem Dreifachwechsel und stabilisierte die Hausherren so wieder etwas. Leipzig fand wieder etwas mehr in der Offensive statt, St. Pauli konnte wieder etwas besser eingehegt werden. Und schließlich sorgte der eingewechselte Nusa mit einem starken Solo zum 4:2 für die Entscheidung (80.). Der eingewechselte Boukhalfa hätte zwar beinahe nochmals per Kopf den Anschlusstreffer erzielt (82.), doch konnte sich St. Pauli nicht mehr weiter gegen die Niederlage aufbäumen. So stand der Achtelfinaleinzug der Leipziger schließlich fest, die Kiezkicker konnten dennoch stolz auf ihren Auftritt in der zweiten Hälfte sein.
1:0 Poulsen (12')
2:0 Baumgartner (17')
Spieldaten
Weiter geht es für den Tabellenzweiten RB Leipzig in der Bundesliga am Samstag (18.30 Uhr) mit dem Top-Spiel bei Borussia Dortmund. St. Pauli gastiert am gleichen Tag bereits am Nachmittag (15.30 Uhr) zum Kellerduell bei der TSG Hoffenheim. Gegen wen Leipzig dann am 3. oder 4. Dezember im Achtelfinale antreten muss, entscheidet sich schließlich bei der Auslosung am Sonntag (19 Uhr).