RB Leipzig in Fußball-Bundesliga 0:0 gegen Borussia ...
Nach dem 0:0 gegen Borussia Mönchengladbach bereicherte Marco Rose die Welt um ein sprachliches Bild von seltenem Wert. „Manchmal hast du einen Furz im Kopf, so wie wir in den letzten Spielen“, sagte der Trainer von RB Leipzig in die Kameras des Fernsehsenders Sky. Nicht alles befindet sich gerade am rechten Fleck, wollte Rose damit zum Ausdruck bringen. Eine treffende Analyse nach dem dritten erfolglosen Pflichtspiel in Folge.
Der Start in den November verlief deutlich anders als erwartet. Niederlage in Dortmund (1:2), Niederlage bei Celtic Glasgow (1:3) und nun Unentschieden gegen den Mittelklassenvertreter Gladbach. Rose bemühte sich sogleich, Leistung und Ergebnisse nicht in allzu dicken Nebel zu hüllen. „Ich habe das Bemühen meiner Jungs gesehen und das ihnen auch zur Pause bestätigt“, sagte er.
„Stets bemüht“, mehr aber auch nicht
Tatsächlich fiel die erste Halbzeit aus Leipziger Sicht in die Kategorie „stets bemüht“, mehr aber auch nicht. Gladbach besaß die besseren Möglichkeiten und hätte führen können. Die „neuen Maßstäbe“, von denen Rose mit Bezug auf die zweite Halbzeit sprach, kamen übertrieben daher angesichts des Resultats. Leipzig steigerte sich zwar, aber da Gladbachs Torwart Moritz Nicolas den Schuss von Christoph Baumgartner hielt, blieb es beim 0:0.
Gesetzt hatte die neuen Maßstäbe der Red-Bull-Konzern in den vergangenen Wochen mit der Verpflichtung von Jürgen Klopp als neuen Fußball-Chef und der deutlichen Kritik von Oliver Mintzlaff in Richtung des Standortes Leipzig. Dort hätte man es versäumt, die letztjährige Schwächephase des FC Bayern für sich zu nutzen, sprach der Geschäftsführer des Getränkeherstellers. Vor diesem Hintergrund lassen sich Roses Worte nach dem Remis gegen Gladbach als weitere Verteidigung werten. „Wir haben 21 Punkte, stehen auf Platz zwei. Da kann man erstmal nicht meckern“, sagte er.
Zur Wahrheit gehört aber auch: Vor zehn Tagen stand RB noch punktgleich mit den Bayern an der Spitze, nun beträgt der Rückstand auf den souverän auftretenden Tabellenführer schon wieder fünf Punkte. Leipzig droht abreißen zu lassen. Ein Blick auf die Punktverluste lässt wenig Gutes erahnen. Gegen die Durchschnittsmannschaften Union und Gladbach kam RB zu Hause nicht über ein torloses Remis hinaus. Beim Abstiegskandidaten St. Pauli wurden ebenfalls zwei Punkte liegen gelassen. Dort, am Millerntor, quälte sich am Samstag auch der FC Bayern, nur dass die Münchner, anders als Roses Mannschaft, am Ende gewannen. Macht in der Summe sechs Zähler, die im Meisterschaftskampf schwer zu kompensieren sein werden.
Die Ideen von Xavi Simons fehlen
Für Leipzig wird es in den kommenden Wochen nicht nur darum gehen, in der Champions League alle Möglichkeiten auf die K.o.-Phase zu wahren, sondern auch den Rückstand vor dem direkten Duell mit dem FC Bayern nicht zu groß werden zu lassen. Kurz vor Weihnachten steht man sich in München gegenüber.
Gegen Gladbach wog abermals das Fehlen von Xavi Simons schwer. Der Niederländer laboriert seit Ende Oktober an einer Sprunggelenkverletzung. Ohne seine Ideen wirkt das Leipziger Spiel deutlich durchsichtiger. Auch David Raum, Castello Lukeba und Xaver Schlager fehlen Marco Rose derzeit. Ihre Rückkehr wird in den kommenden Wochen erwartet. „Dann traue ich uns alles zu“, sagte Leipzigs Trainer. Offensive Worte, die Oliver Mintzlaff sicher gern vernommen hat.