Indischer Unternehmer: Großindustrieller Ratan Tata ist tot

Der frühere Chef des indischen Firmenimperiums Tata, Ratan Tata, ist im Alter von 86 Jahren gestorben. Der Tod wurde von der Tata-Gruppe bestätigt. Unter Ratan Tatas Führung habe der Konzern seine weltweite Präsenz ausgeweitet, wurde der Vorsitzende der Muttergesellschaft Tata Sons, Natarajan Chandrasekaran, von der Gruppe auf der Plattform X zitiert.

Ratan Tata - Figure 1
Foto FAZ - Frankfurter Allgemeine Zeitung

Nach Berichten indischer Zeitungen starb Tata in Mumbai in einem Krankenhaus, wo er aufgrund altersbedingter Gesundheitsprobleme behandelt worden war. Indiens Regierungschef Narendra Modi sprach von Tata als einer „visionären“ Führungskraft, einer „mitfühlenden Seele“ und einem „außergewöhnlichen Menschen“.

Der Konzern ist nach eigenen Angaben in mehr als 100 Ländern aktiv ist. Die Gruppe stellt unter anderem Autos und Stahl her und bietet IT- sowie Finanzdienstleistungen an. Tata war einer der bekanntesten Großindustriellen des bevölkerungsreichsten Landes. 1991 hatte er die Führung der Gruppe von seinem Onkel J.R.D. Tata übernommen. Zuvor hatte er in den USA an der Cornell University Architektur studiert und war anschließend nach Indien zurückgekehrt. Ab 1962 arbeitete er für den Konzern, den sein Urgroßvater fast ein Jahrhundert zuvor gegründet hatte.

Insbesondere durch hochkarätige Übernahmen richtete er in seiner Zeit an der Spitze den Konzern global aus. Am bekanntesten in Europa wurde der Kauf des Stahlherstellers Corus 2007 für 13 Milliarden Dollar. Es folgte 2008 die Übernahme der Automarken Jaguar und Land Rover für 2,3 Milliarden Dollar. Nach zwei Jahrzehnten war er Ende 2012 von der Spitze des Mischkonzerns zurückgetreten, in der Folge machte er als Investor in indische Startups von sich reden.

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