Europa League: Rapid giert nach Aufstieg und viel Geld

15 Aug 2024
Rapid

Europa League

Die Vorzeichen für Rapid stehen vor dem Millionenspiel gegen Trabzonspor gut. Vor vermutlich ausverkauftem Haus gehen die Wiener am Donnerstag (18.00 Uhr, live in ORF1) mit einem 1:0-Vorsprung ins Rückspiel der Europa-League-Qualifikation gegen den türkischen Topclub. Auch wenn die Rapid-Siegesserie zuletzt in Klagenfurt endete, ist das grün-weiße Selbstvertrauen groß. Der wirtschaftliche Aspekt spielt keine geringe Rolle. Beim Gegner scheint es nach dem mäßigen Saisonauftakt zu rumoren.

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„Man darf auf gar keinen Fall davon ausgehen, dass wir einen großen Vorteil haben. Für mich startet das Spiel bei 0:0 – und wir wollen gewinnen“, sagte Robert Klauß zur Ausgangslage. Rapids Cheftrainer rotierte zwischen den beiden Begegnungen gegen Trabzonspor, ein 1:1 in Klagenfurt war die Folge. Der gegen Klagenfurt geschonte Nenad Cvetkovic ist nun ebenso wieder dabei wie Torhüter Niklas Hedl, der aufgrund einer leichten Knieblessur pausierte.

Vom Gegner erwartet Klauß mehr Gegenwehr. „Wir gehen davon aus, dass wir mehr gefordert werden als im Hinspiel, Trabzonspor homogener auftreten wird“, sagte der Deutsche. Vor einer Woche siegte Rapid nicht unverdient, Trabzonspor präsentierte sich noch wenig eingespielt. „Wir wissen, dass wir noch einmal eine Topleistung brauchen“, sagte Louis Schaub. „Es ist ein Highlight-Spiel“, sagte der Offensivspieler. „Und davon wollen wir noch ganz viele haben im Herbst.“

Rapid kämpft in EL-Quali gegen Trabzonspor

Rapid hofft auf den Einzug ins PLay-off der UEFA Europa League. Am Donnerstag (18.00 Uhr, live in ORF1) empfangen die Wiener im Rückspiel der dritten Qualirunde Trabzonspor. Das Hinspiel in der Türkei hat Rapid 1:0 gewonnen.

Die Qual der Rapid-Wahl

Steigen die Wiener auf, geht es im Play-off der Europa League gegen den Sieger aus SC Braga – Servette Genf (Hinspiel 0:0). Der Verlierer steigt ins Conference-League-Play-off um und trifft dort auf den FC St. Gallen oder Slask Wroclaw (2:0). Gespielt wird jeweils am 22. und 29. August. Englische Wochen sind für Rapid also weiter garantiert und auch gewollt. Die Möglichkeit, das Spiel der fünften Runde in der Admiral Bundesliga bei Blau-Weiß Linz (25. August) zu verschieben, nutzte Klauß nicht. „Ich habe gesagt, wir möchten das nicht. Wir wollen alle drei Tage spielen, da sind wir im Rhythmus.“

UEFA Europa League, Hinspiel, dritte Qualirunde

18.00 Uhr (live in ORF1):

Rapid – Trabzonspor

Allianz Stadion, SR Lukjancukas (LTU)

Hinspiel 1:0

Aufstellungen:

Rapid: Hedl – Bolla, Cvetkovic, Raux-Yao, Auer – Sangare, Grgic – Seidl, Schaub – Burgstaller, Jansson

Trabzonspor: Cakir – Malheiro, Mendy, Denswil, Elmali – Lundstram, Yokuslu – Canak, Tufan, Trezeguet – Dragus

Die Kadertiefe spricht dafür. Auf jeder Position scheint Rapid doppelt besetzt. So will Klauß noch entscheiden, wer am Donnerstag rechts außen gegen den starken Ägypter Trezeguet zum Einsatz kommt. Moritz Oswald steht wie Bendeguz Bolla bereit, der Ungar hat seine Europacup-Sperre abgesessen. Vorne sollen es Guido Burgstaller und Dion Beljo richten, wobei der Kroate am Wochenende Effizienz vermissen ließ. Verschanzen will sich Rapid nicht. „Es war noch nie eine gute Idee, auf 0:0 zu spielen. Ich denke auch nicht, dass das unsere Spielphilosophie ist“, sagte Schaub.

Wirtschaftlicher Aspekt

Steht für Klauß die sportliche Entwicklung im Vordergrund, rückt der Donnerstag in der wirtschaftlichen Führungsetage aus monetärer Sicht in den Fokus. Für Rapid stehen zumindest 3,17 Millionen Euro auf dem Spiel, die der Aufstieg wert wäre. So viel gibt es vom Europäischen Fußballverband (UEFA) für die Teilnahme an der Gruppenphase der Conference League, die selbst beim Aus im Europa-League-Play-off fixiert wäre.

Dazu kommen im reformierten Modus Punkte- und Platzprämien. Lähmen soll die große Bedeutung der Partie die Spieler nicht, wie Klauß („Es ist ja kein Finale“) betonte. „Aber wir haben auch Spieler, die damit umgehen können“, meinte er.

Trainer Avci unter Druck

Bei Trabzonspor muss ein wichtiger Mann passen. Der im Sommer von Atletico Madrid in die Türkei gewechselte Innenverteidiger Stefan Savic fällt laut Clubangaben aufgrund einer Muskelverletzung aus. Die Stimmung beim Ligadritten der vergangenen Saison ist angespannt. Auch beim 0:0 bei Sivasspor zum Ligaauftakt am Sonntag schoss Trabzonspor kein Tor. Fans machten Trainer Abdullah Avci für die schwachen Vorstellungen verantwortlich, im Stadion und in sozialen Netzwerken wurde sein Rücktritt gefordert.

Nicht entgegen kommt Avci, dass sich seine Mannschaft nach bereits zehn Neuzugängen – wie erst vor wenigen Tagen der ukrainische Verteidiger Arsenij Batagow – noch finden muss. „Wir stehen am Anfang der Saison, da gibt es natürlich noch Defizite. Wir werden den Kopf heben und uns voll auf Rapid Wien konzentrieren“, sagte der 61-Jährige. „Ich vertraue auf das Potenzial der Mannschaft. Wir werden alles tun, um zu gewinnen. Die europäische Bühne ist für uns alle wichtig.“

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