Kultur: Rammstein treten wieder in Klagenfurt auf

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Am Mittwoch und Donnerstag geben Rammstein im Klagenfurter Stadion zwei Konzerte. Die deutsche Band ist bekannt für feurige, zum Teil obszöne und vor allem laute Bühnenshows. Der Skandal um Missbrauchsvorwürfe gegen Frontsänger Till Lindemann scheint in den Hintergrund gerückt zu sein.

Es waren schwerwiegende Vorwürfe, die mehrere Frauen gegen ihn erhoben hatten. Die Staatsanwaltschaft Berlin nahm wegen mutmaßlicher Sexualdelikte und der Abgabe von Betäubungsmitteln gegen Lindemann Ermittlungen auf, stellte sie vorigen Sommer aber wieder ein. Keine der mutmaßlich Geschädigten stand als Zeugin zur Verfügung. Viele Fans halten den Frontsänger nun für unschuldig, Gegner sehen ein Systemversagen – mehr dazu in Viele Aspekte der Fantreue (news.ORF.at; 28.7.2023). Die zivilgesellschaftliche Kampagnenorganisation „#aufstehen“ gehört zu den Kritikern und protestierte letztes Jahr vor dem Konzert in Klagenfurt. Für heuer ist keine Aktion geplant.

Mutmaßlichen Tätern werde weiterhin eine Bühne geboten und Betroffene würden zum Schweigen gebracht, so „#aufstehn“ in einer Aussendung. Für Wirbel sorgte der Fall allemal: So dominierte bei den Google-Anfragen in Österreich voriges Jahr in der Kategorie Aufreger der Name Rammstein.

Weniger skandalös, dafür umso skurriler sind so manche Sicherheitsvorkehrungen bei den Rammstein-Konzerten in Klagenfurt. Die Stadt veröffentlichte eine ungewöhnlich lange Liste an verbotenen Gegenständen. So dürfen neben Schirmen, Drohnen, Sesseln, Ferngläsern und Taschenlampen auch keine Deoroller und Sprays mit ins Stadion. Plastikboxen mit Essen und Getränken sind ebenso unerwünscht wie Geschenke für die Künstler. Taschen dürfen maximal einem DIN-A4-Format entsprechen, Plakate nicht größer sein als A3. Rucksäcke bleiben draußen.

Wer Karten hat, soll rechtzeitig anreisen, wird empfohlen. Der Einlass beginnt um 17.00 Uhr und dürfte sich wegen der Personen- und Ticketkontrollen in die Länge ziehen. Wer mit dem Auto anreist, muss beachten: Rund um das Stadion gilt eine großflächige Schutzzone für Anrainer. Eine Zufahrt ist nur mit Anrainer- bzw. Tagesvignette erlaubt.

Auf dem Südring gilt zwischen der Wörthersee-Südufer und der Waidmannsdorfer Straße eine Einbahnregelung von West nach Ost. Parkplätze können gebucht werden, das Parkticket gilt dann auch als Fahrschein für die Shuttlebusse. Diese fahren unter anderem vom Messeparkplatz und Hauptbahnhof zum Stadion.