Zum Tod von Quincy Jones: Vom Leben einer Musiklegende

9 Stunden vor
Quincy Jones

Stand: 04.11.2024 15:02 Uhr

Ob Michael Jackson, Frank Sinatra oder Ice-T - Quincy Jones prägte viele Karrieren von Weltstars. Wenn "Q" produzierte oder komponierte, war der Erfolg fast schon gesetzt. So schaffte es einer seiner Songs sogar in den Weltraum.

Von Nicole Markwald, ARD-Studio Los Angeles

Quincy Jones' erste große Liebe war die Trompete. Sein Trompetensolo in dem Song "Kingfish" mit der Lionel Hampton Band war für Quincy Jones 1952 eine Premiere: Zum ersten Mal hatte er es auf eine Schallplatte geschafft. Da war Jones 19 Jahre alt.

Zu dem Zeitpunkt war er schon eng mit Ray Charles befreundet und hatte ein Studium am renommierten Berklee College of Music in Boston abgebrochen. Es zog ihn in die Clubs, auf die  Tourneen, zu den Partys - und den Frauen.

Jones begann seine Karriere als Musiker, reich und berühmt wurde er aber durch seine Arbeit als Komponist, Arrangeur und Produzent. Seine Arbeit spannte von Bebop über Pop zu Hip-Hop - von Aretha Franklin und Frank Sinatra bis Ice-T und Michael Jackson, der gerade mal 12 Jahre alt war, als er ihn kennenlernte.

Quincy Jones produzierte Michael Jacksons erfolgreichstes Album "Thriller".

"Haben alles in die Waagschale geworfen"

Mit "Thriller" von Michael Jackson produzierte Jones das erfolgreichste Album aller Zeiten. "'Thriller' war eine Kombination meiner Erfahrung als Koordinator, der Auswahl der Songs und Michaels gesamter Talente: singen, tanzen, unterhalten", erzählte Jones in einem Interview mit dem US-amerikanischen Radiosender NPR. "Wir haben alles, was in uns steckte, in die Waagschale geworfen."

Kurz darauf, 1985, landete Jones einen weiteren Erfolg als Filmproduzent. Er engagierte Steven Spielberg als Regisseur für "Die Farbe Lila" und schrieb selbst die Musik für den Film. Im selben Jahr produzierte und dirigierte Quincy Jones eine der erfolgreichsten Singles aller Zeiten: "We are the World", für die er 46 Superstars ins Studio holte, um Geld für die Opfer der Hungersnot in Äthiopien zu sammeln.

Trompete war für Jones nach Hirnblutung Tabu

Einer seiner Songs schaffte es sogar in den Weltraum. Als Buzz Aldrin 1969 mit der Apollo 11 auf dem Mond landete, hatte er einen Kassettenrekorder dabei. Und so lief als erstes Musikstück auf dem Mond "Fly me to the moon", in der Version von Quincy Jones in einen 4/4-Takt umarrangiert und mit Frank Sinatra und Count Basie eingespielt.

Nur die Trompete, das Instrument, mit dem alles begann, nahm Quincy Jones nicht mehr in die Hände. Nach einer Hirnblutung verboten ihm die Ärzte, das Instrument jemals wieder zu spielen.

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