Russlands Präsident: Putin auf Staatsbesuch in Aserbaidschan
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Russlands Präsident weilt für zwei Tage in Baku. Auch der dortige Machthaber Ilham Alijew regiert autoritär und verstößt in Aserbaidschan gegen die Menschenrechte.
18. August 2024, 23:26 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, AFP, sc
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Russlands Präsident Wladimir Putin ist zu einem zweitägigen Staatsbesuch in Aserbaidschan eingetroffen. Wie russische Medien berichteten, landete die Präsidentenmaschine in der Hauptstadt Baku. Nach Angaben des Kremls sind Gespräche Putins mit dem Präsidenten der Kaukasusrepublik, Ilham Alijew, zu internationalen und regionalen Problemen geplant. Es ist der erste Besuch Putins in Aserbaidschan seit 2018.
Putin, der international wegen des Verdachts von Kriegsverbrechen gegen die Ukraine per Haftbefehl zur Fahndung ausgeschrieben ist, muss in Aserbaidschan keine Festnahme befürchten. Auch sein Gastgeber Alijew führt eine autoritäre Herrschaft und steht wegen schwerer Menschenrechtsverstöße in der Kritik.
Nach einem gemeinsamen Abendessen zogen sich die beiden Machthaber zu ersten informellen Gesprächen zurück, wie die russische Staatsagentur Tass berichtete. Zu den diskutierten Themen gehört ohne Zweifel der Konflikt zwischen Aserbaidschan und seinem Nachbarstaat Armenien. Aserbaidschan hatte das mehrheitlich von Armeniern bewohnte und völkerrechtlich zu Aserbaidschan gehörende Gebiet Bergkarabach 2023 in einer Militäroffensive komplett unter seine Kontrolle gebracht.
Konflikt um BergkarabachArmenien zeigte sich verärgert darüber, dass die in Bergkarabach stationierten Truppen des traditionell verbündeten Russlands während der aserbaidschanischen Offensive nicht eingriffen. Armenien hatte sich daraufhin deutlich stärker westlichen Staaten zugewandt, darunter den USA – sehr zum Ärger Russlands.
Armenien wie Aserbaidschan waren bis 1991 Teilrepubliken der Sowjetunion, Russland betrachtet beide heute als Teil seines Einflussgebiets. Aserbaidschan ist ein wichtiger Erdgasproduzent. Mehrere europäische Staaten erhöhten ihre Gasimporte aus dem Land nach der Abwendung von russischem Gas nach Beginn des militärischen Konflikts in der Ukraine im Februar 2022.