Putin trifft erstmals Irans Präsident: Sehr gutes Verhältnis
Russlands Präsident Wladimir Putin hat bei einem ersten persönlichen Treffen mit dem iranischen Präsidenten Masoud Pezeshkian die guten Beziehungen zwischen Moskau und Teheran hervorgehoben. "Die Beziehungen zum Iran haben für uns Priorität, und sie entwickeln sich sehr gut. In diesem Jahr sehen wir ein Wachstum des Handelsvolumens", sagte Putin nach Kreml-Angaben in der turkmenischen Hauptstadt Asgabat, wo beide Präsidenten auch an einem internationalen Forum teilnahmen.
Der Westen hat beide Staaten mit Sanktionen belegt. Bisher hatten die beiden Staatschefs telefonischen Kontakt. Die Ukraine und die USA werfen dem Iran vor, Russland für seinen Krieg gegen die Ukraine mit Waffen zu versorgen, darunter Raketen und Drohnen.
Pezeshkian bekräftigte das Potenzial der Kooperation auf internationaler Ebene, wie die iranische Nachrichtenagentur IRNA berichtete. Die bilateralen Beziehungen bezeichnete er als "herzlich und strategisch".
Putin sagte bei den etwa einstündigen Gesprächen, die teils unter vier Augen abliefen, dass Moskau und Teheran auf internationaler Ebene mit Blick auf die Ereignisse in der Welt ähnliche Einschätzungen teilten. Putin lud Pezeshkian auch zu einem Besuch nach Russland ein. Dieser sagte nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Ria Novosti zu. In einem Gespräch mit dem russischen Staatsfernsehen verurteilte Pezeshkian in Asgabat Israels Angriffe im Nahen Osten, bei denen auch viele Zivilisten sterben.
Der iranische Präsident wird zudem beim BRICS-Gipfel der aufstrebenden Industrienationen vom 22. bis 24. Oktober in Kasan - der Hauptstadt der russischen Teilrepublik Kasan - erwartet. Dort sei ein weiteres bilaterales Treffen geplant, sagte Putin. Russland kündigt den Gipfel der von Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika (BRICS) angeführten Gruppe mit inzwischen zehn Mitgliedern als politisches Weltereignis an.
Putin betonte bei dem Forum in Asgabat mit zahlreichen Staatschefs, dass der Aufbau einer neuen Weltordnung - weg von einer Dominanz der USA - unumkehrbar sei. Die zentralasiatische Republik Turkmenistan am Kaspischen Meer gehört auch Jahrzehnte nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion zu den am meisten abgeschotteten Staaten der Welt.
Das ukrainische Außenministerium in Kiew protestierte gegen Putins Reise und rief die turkmenische Führung auf, den Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag gegen den Kreml-Chef wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen in der Ukraine zu beachten. Putin unternimmt immer wieder Reisen in Länder, in denen ihm keine Festnahme droht. Der Kreml-Chef erhielt auch einen Orden des turkmenischen Präsidenten.