„Er fürchtet sich vor allem“: Putin ergreift neue Kampfjet-Maßnahme ...

22 Jun 2024
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Stand: 22.06.2024, 19:15 Uhr

Von: Sandra Kathe

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Laut Berichten aus Russland und der Ukraine verschärft Wladimir Putin zunehmend seine Sicherheitsmaßnahmen und fliegt wohl nur noch in Begleitung von Kampfjets.

Putin - Figure 1
Foto Frankfurter Rundschau

Moskau – Auf Auslandsreisen lässt sich der russische Machthaber Wladimir Putin wohl bereits seit längerem von Militärjets eskortieren. Nun berichten Medien jedoch auch vermehrt darüber, dass der 71-Jährige auch innerhalb Russlands auf Militärschutz zurückgreift. Vonseiten ukrainischer Geheimdienste heißt es, dass die Begleitung durch Su-30 Kampfjets zuletzt zur „gängigen Praxis“ des Kreml geworden wäre. Auf die Frage, wovor Putin sich fürchte, äußerte Geheimdienstsprecher Andrij Yusov: „Vor allem“. Das zitiert die Tageszeitung Kyiv Post.

Darüber hinaus verweist die Zeitung auf jüngste Medienberichten, die besagen, dass Putin erst am Dienstag erneut bei einer Reise in die russische Stadt Yakutsk von mindestens einem Kampfjet vom Typ Su-30SM begleitet worden sei. Das sollen auch Videos belegen, die Einheimische der Stadt während des Landeanflugs von Putins „Air Force One“, dem Regierungsflieger des Kreml gemacht haben.

Bei Flugreisen mit seiner Regierungsmaschine greift Russlands Machthaber Berichten zufolge immer häufiger auf drastische Sicherheitsmaßnahmen zurück. (Symbolfoto) © Sergei Karpukhin/AFPNeue Sicherheitsvorkehrungen für Putin: Schusssichere Kleidung und Kampfjet-Eskorten

Dass Putin in Zeiten des Ukraine-Kriegs größere Vorsicht walten lässt, bestätigen laut dem Kyiv Post-Bericht auch zwei Kreml-Offizielle, die Anfang Juni zugaben, dass der russische Staatschef bei Veranstaltungen im Freien auf Empfehlung seines Geheimdiensts inzwischen grundsätzlich eine schusssichere Weste trage. Auch bei der traditionellen Militärparade Anfang Mai habe Putin jüngeren Expertenberichten zufolge Schutzkleidung getragen.

Schon länger bekannt ist hingegen, dass Putin auch auf Auslandsreisen von Militärexkorten Gebrauch macht. So berichtet die Kyiv Post etwa von begleiteten Flügen nach Belarus, Kasachstan und Usbekistan. Im Dezember 2023 habe sogar das russische Verteidigungsministerium selbst Material veröffentlicht, auf dem zu sehen ist, wie ein Su-35 Kampfjet Putin bei einer Reise in die Vereinigten Arabischen Emirate begleitet. Als Erläuterung darauf sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskov, dass es sich dabei um eine Sicherheitsmaßnahme handle, weil „Region turbulent und voller Gefahren“ sei.

Gesperrte Straßen, gestörte Netze: Diese Sicherheitsmaßen ergriff der Kreml bei Putin-Reise 2023

Auch zu den Sicherheitsmaßnahmen bei einer Reise Putins nach Kirgisistan im Oktober 2023 hatte sich der Kreml einem Moscow Times-Bericht zufolge offiziell geäußert und bestätigt, dass wenn es um die Sicherheit von Russlands Machthaber geht zu drastischen Mitteln gegriffen wird. So seien etwa die mobilen Netzwerke und der Internetempfang in der Hauptstadt Bischkek eingeschränkt worden, um einen möglichen Drohnenangriff auf Putin zu verhindern. Zudem wurde die Strecke vom Flughafen zur Residenz des kirgisischen Präsidenten Sadyr Dschaparow für alle zivilen Fahrzeuge gesperrt.

Bei dem Kampfjet vom Typ Su-30SM handelt es sich um einen modernen Militärjet der 4. Generation, der den Kreml-Berichten zufolge um die 33 Millionen US-Dollar kostet. Seine Einsatzstärken sind laut Kyiv Post Langstrecken-Patrouillenflüge, Radarüberwachung, Zielerfassung und eben der Eskort anderer Flugzeuge. (saka)

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