Psoriasis und Co. - Forscher finden neue Therapien für ...

1 Feb 2024
Psoriasis

Psoriasis ist eine der häufigsten chronisch-entzündlichen Erkrankungen der Haut, in Österreich sind rund 250.000 Menschen betroffen. Bislang gibt es noch keine Möglichkeit, diese Erkrankung zu heilen. Forscher der Medizinischen Universität Graz (Stmk.) entwickelten nun ein neuartiges Therapiekonzept, das auf einen Wirkstoff aus der Krebstherapie zurückgreift.

Wirkstoff aus Krebstherapie gegen Psoriasis
 „Es ist bekannt, dass ein bestimmtes Protein - der sog. eukaryotische Translationsinitiationsfaktor 4E (eIF4E) - wesentliche Prozesse in Zellen beeinflusst, von der Zellwucherung über die Veränderung in Form und Funktion bis hin zum programmierten Zelltod. Insbesondere in der Krebstherapie wurden daher schon Inhibitoren entwickelt, die Aktivitäten dieses Proteins blockieren“, schilderte Dr. Nicole Golob-Schwarzl, MSc von der Univ.-Klinik für Dermatologie der Medizinischen Universität Graz.

Wie die Wissenschafter nun herausfanden, spielt das Protein elF4E auch eine entscheidende Rolle bei Psoriasis. Bei dieser - aber auch anderen entzündlichen Hautkrankheiten, wie Neurodermitis, Akne und Rosacea - könnte daher die Hemmung dieses speziellen Eiweißstoffes eine wirksame Behandlungsmöglichkeit darstellen.

Hoffnung für Patienten mit seltener Hautkrankheit
Für Patienten mit seltenen Hauterkrankungen wie Morbus Darier und RDEB (rezessiv-dystropher epidermolysis bullosa) eröffnen sich ebenfalls neue Hoffnungen. An der Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie der Joh. Kepler Universität Linz (OÖ.) identifizierten Forscher spezielle Abwehrzellen des Immunsystems in der entzündeten Haut von Patienten . Diese Entdeckung ermöglicht personalisierte Therapien mittels Antikörpern, welche die Lebensqualität der Betroffenen erheblich verbessern können.

Abstoßreaktion bei Stammzelltransplantation
Des Weiteren beleuchteten Studien der MedUni Wien die Bedeutung der Haut bei Abstoßreaktionen nach Stammzellentransplantationen. Wie Studienautorin Nadine Ballicas, PhD, betonte, könnte die Vielfalt der Bakterien auf der Haut frühzeitig Hinweise auf die Entwicklung einer Abstoßungsreaktion liefern. Zukünftige Studien sollen neue Möglichkeiten für die Behandlung aufzeigen.

Eine weitere Studie unter der Leitung von Dr. Johanna Strobl untersuchte die Rolle von Makrophagen, einem Zelltyp, der wichtige Immunprozesse in der Haut vermittelt, und lieferte neue Ansätze für potenzielle Therapien.

Insgesamt zeigen diese neuesten Entwicklungen und Forschungsergebnisse das Engagement der österreichischen Dermatologie für die Verbesserung der Patientenversorgung und die Weiterentwicklung der medizinischen Praxis auf diesem wichtigen Gebiet.

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