Rechtsruck bei Portugal-Wahl

11 Mär 2024
Portugal

Online seit gestern, 19.59 Uhr

Trotz eines späten Stimmenzuwachses hat die regierende Sozialistische Partei (PS) bei der Parlamentswahl gestern in Portugal einen Rechtsruck nicht verhindern können.

Nach Auszählung von rund 99 Prozent der Stimmen lagen die Mitte-rechts-Partei Demokratische Allianz (AD) und die bisher regierenden Sozialisten mit rund 29 Prozent gleichauf. Der Vorsprung der AD betrug nur 438 Stimmen.

Die rechtspopulistische Partei Chega kam mit über 18 Prozent der Stimmen auf den dritten Platz und konnte damit ihr Ergebnis von 2022 fast verdreifachen. Die Auszählung der im Ausland abgegebenen Stimmen steht noch aus und wird nach offiziellen Angaben noch mehrere Tage in Anspruch nehmen.

AD schließt Zusammenarbeit mit Chega aus

Bei der Wahl vor rund zwei Jahren hatte die AD knapp 31 Prozent erhalten, die Sozialisten 41 Prozent und die Chega rund sieben Prozent. Ob es nun zu einer rechtsgerichteten Regierung kommt, ist offen. Die AD hatte im Vorfeld jegliche Absprachen mit der Chega ausgeschlossen. Der Chega-Vorsitzende Andre Ventura sagte nach Bekanntgabe des ersten vorläufigen Wahlergebnisses, die Wahl zeige „eindeutig, dass die Portugiesen eine Regierung aus AD und Chega wollen“.

Für die politischen Parteien im neuen Parlament sei es entscheidend, verantwortungsvoll zu handeln und „die Wünsche des portugiesischen Volkes“ zu erfüllen, das ihm den Sieg beschert habe, sagte AD-Chef Luis Montenegro in der Nacht auf heute. Er wiederholte sein Wahlversprechen, sich beim Regieren nicht auf die Chega zu verlassen und keine Absprachen mit den Rechtspopulisten zu treffen.

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