Nach einem Großeinsatz der Exekutive in Wiener Neustadt, bei der die Bevölkerung kurzzeitig gebeten wurde, zu Hause zu bleiben, dauern die Ermittlungen an. Ein Verdächtiger war am Montagabend geflüchtet. Er steht in Verbindung mit organisierter Drogenkriminalität. Geführt wurden die Ermittlungen von den Landeskriminalämtern Niederösterreich und Wien, sagte Polizeisprecher Johann Baumschlager auf Anfrage. Eine Nachsicherung im betroffenen Gebiet in der Statutarstadt war weiter im Gange.
Teile der Innenstadt waren bis 22.00 Uhr gesperrt worden. Ein mehrstöckiges, leer stehendes Haus wurde durchsucht, eine Faustfeuerwaffe in dem Gebäude sichergestellt. Im Inneren des Objekts gab es laut Baumschlager „Täterkontakt“. Die Sondereinheit Cobra durchkämmte die Räumlichkeiten, auch Drohnen und Diensthunde kamen zum Einsatz. Der Verdächtige entkam aber offenbar. Ermittelt wird in der Causa wegen des Verdachts der Suchtmittelkriminalität und der kriminellen Vereinigung. Am Dienstag stand nach Angaben von Baumschlager u.a. das Sichern von Spuren auf dem Programm.
Cannabisplantagen entdecktIn dem gesamten Objekt in der Fußgängerzone waren Cannabisplantagen entdeckt worden, die laut Polizei einer kriminellen Vereinigung zugeordnet werden. Bei dem Haus soll es sich um die ehemalige Brodtisch-Passage handeln.
Aufgeflogen sind die Plantagen durch hohe Stromrechnungen in dem an sich leer stehenden Objekt. Ein Mitarbeiter eines Energieversorgers verständigte die Polizei, wie auch der ORF Niederösterreich berichtete. Bei einer Nachschau wurde entdeckt, dass der Sicherungskasten manipuliert war. Mehrere Kabel führten in den ersten Stock zu einer Cannabisplantage. (APA)