Paris 2024: Kampf um Bronze verloren: Rang fünf für Piovesana

30 Jul 2024

Paris 2024

Judoka Lubjana Piovesana hat bei den Olympischen Spielen in Paris die Bronzemedaille verpasst und Platz fünf belegt. Die 27-jährige Wahl-Vorarlbergerin mit britischen Wurzeln musste sich am Dienstagabend in der Klasse bis 63 kg der Französin Clarisse Agbegnenou beugen.

Piovesana - Figure 1
Foto ORF Vorarlberg

Online seit heute, 12.26 Uhr (Update: 10.55 Uhr)

Lubjana Piovesana eröffnete gegen die Französin Clarisse Agbegnenou den Reigen der Medaillenkämpfe. Viel fehlte nicht gefehlt und Piovesana hätte Österreich die erste Medaille in Paris beschert. Die 27-jährige Wahl-Vorarlbergerin mit britischen Wurzeln startete gegen die lautstark in der Halle unterstützte Agbegnenou aggressiv und brachte die Französin auch in Bedrängnis, am Ende setzt sich aber die Klasse der Olympiasiegerin von Tokio durch. Agbegnenou, die auch sechsfache Weltmeisterin ist, gewann mit Ippon (Aufgabe im Würgegriff) – mehr dazu bei sport.ORF.at.

Fotostrecke mit 17 Bildern „Ich war ein Fan von ihr, als ich jünger war“

„Ich denke, ich habe dominiert, das hat mich ein bisschen überrascht. Dann habe ich einen kleinen Fehler gemacht. Ich wusste, sie hat diesen Wurf drauf, keine Ahnung, warum ich diesen Griff gemacht habe“, sagte Piovesana. Sei sei aber nicht so enttäuscht oder traurig. „Es war eine Ehre, vor dem französischen Publikum gegen sie zu kämpfen“, so Piovesana. Am Anfang sei es ein bisschen nervenaufreibend gewesen – als lautstark „Clarisse“-Rufe ertönten, habe sie gedacht, die Leute seien gegen sie. „Aber die Menge hat mir dann gratuliert, das sind große Judofans. Es ist halt Clarisse, ich war ein Fan von ihr, als ich jünger war.“

Gold gewann schließlich Andreja Leski aus Slowenien, Silber ging an Prisca Awiti Alcaraz aus Mexiko. Bronze teilen sich Agbegnenou und Laura Fazliu (Kosovo). Wegen der beiden Bronzemedaillen belegt Piovesana statt Rang vier den fünften Rang. Dieser fünfte Platz ist die bisher beste ÖOC-Platzierung bei den Sommerspielen.

Piovesanas Weg zum Kampf um Bronze

In der ersten Runde hatte Piovesana in der Gewichtsklasse bis 63 Kilogramm gegen Esmigul Kujulowa aus Kasachstan gewonnen. Im Achtelfinale brachte sie ihre ehemalige britische Landsfrau und Angstgegnerin Lucy Renshall nach Verlängerung zu Fall und zog damit ins Viertelfinale ein. Dort verlor sie dann in der Verlängerung gegen die Mexikanerin Prisca Awiti Alcaraz. In der Hoffnungsrunde konnte Piovesana gegen die Koreanerin Kim Ji Su mit Ippon (Aufgabe im Würgegriff) gewinnen.

Gebürtige Engländerin lebt in Vorarlberg

Die gebürtige Engländerin geht seit eineinhalb Jahren für Österreich an den Start. Sie lebt mit ihrem Partner und Nationalteam-Kollegen Laurin Böhler in Lochau am Bodensee. Die 27-Jährige hat heuer bei den Grand-Slam-Turnieren in Baku und Duschanbe in der Gewichtsklasse bis 63 kg Siege gefeiert und war bei der EM in Zagreb Fünfte – wie schon bei der WM 2023 in Doha.

Piovesana bei der Präsentation des Olympia-Teams

„Der fünfte Platz verfolgt mich momentan, eine Medaille wäre nett gewesen. Aber ich bin Fünfte bei Olympia, ich akzeptiere das. Es war ein guter Tag. Das motiviert mich mehr, ich gehe in eine nächste olympische Periode bis Los Angeles. Ich fühle mich in Österreich gut unterstützt, ohne Österreich wäre ich in keinem Medaillenkampf“, so die Wahl-Vorarlbergerin.

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