Wirbel bei Darts-WM: „Snakebite“ Peter Wright erlebt ein Debakel

Peter Wright

Der zweimalige Darts-Weltmeister Peter Wright hat sich bei der WM in London überraschend schon nach seinem ersten Spiel verabschiedet. „Snakebite“ verlor am Mittwochabend nach schwacher Leistung glatt mit 0:3 gegen den Waliser Jim Williams. Der 53 Jahre alte Wright lieferte schon vor der Partie eine große Show, als er mit grünen Haaren und Weihnachtshemd auf die Bühne kam und mit den Cheerleader-Puscheln von rechts nach links hüpfte.

An der Scheibe sahen die Leistungen des Schotten dann mehr als durchwachsen aus. Wright vergab im zweiten Durchgang zahlreiche Chancen zum Satzausgleich und wirkte danach gebrochen. Wenige Minuten später war das Spiel beendet. Wright – aktueller Europameister – ist nach dem Engländer James Wade erst der zweite gesetzte Spieler, der bei der WM ausgeschieden ist. „Ich weiß nicht, was da passiert ist“, sagte Wright laut PDC: „Ich habe keine Ahnung, das Training lief gut. Ich habe einfach schrecklich gespielt und das war's.“

16-Jähriger Littler beeindruckt

Vor dem Auftritt von Wright, der als Höhepunkt des sechsten Wettkampftages galt, sicherte sich der frühere Europameister Ross Smith ein Drittrundenticket. Smith besiegte den Niederländer Niels Zonneveld mit 3:1. Junioren-Weltmeister Luke Littler gelang ein überzeugendes Debüt im Alexandra Palace. Der 16-Jährige besiegte Christian Kist (Niederlande) nach einer famosen Leistung klar mit 3:0. „Ich kann es nicht glauben, dass ich das beim Debüt geschafft habe. Das ist das Größte in meiner Laufbahn“, sagte Littler.

Deutsche Spieler waren am Mittwoch nicht im Einsatz. Am Donnerstag (22.00 Uhr/DAZN und Sport1) ist Gabriel Clemens erstmals gefordert. Der WM-Halbfinalist trifft auf Man Lok Leung aus Hongkong. Auch Martin Schindler, Ricardo Pietreczko und Florian Hempel sind noch dabei.

Darts bei Olympia: „Keine Minute“

Verbandsboss Werner von Moltke bezeichnete unterdessen das Thema Darts bei Olympia als „völlig irrelevant“ und schimpfte auf das Internationale Olympische Komitee (IOC). „Wenn man das machen würde, würde man dem IOC einen Gefallen tun. Die gehen ja nur auf Sportarten drauf, die boomen. Von denen sie sich ein bisschen was abkupfern wollen. Sie haben ja nicht geholfen, Darts groß zu machen“, sagte von Moltke als Geschäftsführer der PDC Europe der Deutschen Presse-Agentur. Von PDC-Seite gab es bislang keinen Kontakt mit dem Internationalen Olympischen Komitee, wie von Moltke und Geschäftsführer Matthew Porter betonten.

„Die Funktionäre konzentrieren sich immer nur auf Olympia, und das ist ein Verbrechen am Athleten. Olympia geht komplett am Athleten vorbei“, sagte von Moltke. Der 53 Jahre alte Funktionär kritisierte vor allem, dass Sportler nicht in Form von Prämien für ihre Olympiasiege belohnt werden.

„Die Medaille hat einen Verkehrswert von 250 US-Dollar. Wie kann das sein? Wieso lassen die Athleten das mit sich machen? Es ist eine solche Sauerei. Das gibt es überhaupt nicht“, klagte von Moltke. Die Profis um Weltmeister Michael Smith (England) und Michael van Gerwen (Niederlande) befürworten allerdings eine Olympia-Aufnahme ihrer Sportart.

Das IOC will das olympische Programm verjüngen und hat Sportarten wie Breaking oder Flag Football aufgenommen. „Es ist ein Thema, das uns überhaupt nicht beschäftigt. Es wird oft von Dritten an uns herangetragen. Ich werde mich keine Minute mit diesem Thema beschäftigen“, sagte von Moltke.

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